Think Nordic. Im Modulør 06/24 widmen wir uns der norwegischen Hafenstadt Bergen und richten unseren Fokus auf deren einmalige Qualitäten sowie deren urbanen Entwicklungen.
Was sich bereits nach einem Märchen anhört, verzaubert erst recht mit seinem Charme – Bergen. Im Format einer Kleinstadt und ihrem gleichzeitig sehr urbanen Flair begeistert die zweitgrösste Stadt Norwegens, deren Hafen das Tor zu den Fjorden darstellt. Dieser ist vor allem allseits bekannt für seine bunten Holzhäuser, die sich entlang des Piers aneinanderreihen. Die Unesco-Welterbestätte Bryggen, die „hanseatische Landungsbrücke“, ist das Aushängeschild der regenreichsten Stadt Europas und Überbleibsel aus einer Zeit, als Bergen das Handelszentrum zwischen Norwegen und dem Rest von Europa war. Heute zieht es unzählige Touristen an und ist das unverkennbare (Foto-)Motiv der Hafenstadt.
Abseits der historischen Ecken lockt Bergen mit seinem Überfluss an Architektur, Kunst, Theater und Musik unzählige Kultursuchende an. Die Stadt lädt zur Entdeckungsreise ein und offenbart sich als farbenfrohe und unerwartet vielseitige Freilichtgalerie: Auf zahllosen Wänden und Fassaden bringt – manchmal mehr oder weniger auffällig – Streetart Passanten zum Schmunzeln oder auch zum Nachdenken. Mit ihrer eigenen Förderung von Graffiti und Streetart verfolgt die Stadt das Ziel, Bergen zu einem „in einem norwegischen wie nordeuropäischen Kontext tonangebenden Zentrum für Graffiti als Ausdrucksform“ zu machen. Der Fotograf Mathias Falcone lädt uns auf einen künstlerischen Rundgang durch die Stadt ein und zeigt uns diese durch seine Linse.
Der Blick in Richtung Zukunft offenbart sich auch deutlich in der Urbanisierung: Nachhaltigkeit, Stadtentwicklung und -wachstum sowie die ständige Ausweitung der Infrastruktur sind zentrale Themen, die unter anderem die Bybanen AG als treibende Kraft vorantreiben. Ihre noch relativ junge Stadtbahn stellt das Rückgrat des öffentlichen Verkehrsnetzes dar, das auf mehreren Ebenen Einfluss nimmt – in der Mobilität, der Stadtentwicklung, dem gesellschaftlichen Leben und letztlich auch der Nachhaltigkeit. Insbesondere durch die Eröffnung des längsten Velotunnels der Welt in diesem Jahr hat das Unternehmen und seine Tätigkeiten erneut viel Aufmerksamkeit erhalten. Doch in jedem Ende steckt ein neuer Anfang, und somit ist mit diesem Projekt die Planung des Bergener Verkehrsnetzes noch nicht abgeschlossen – Sølvie M. Myrseth gibt uns hierzu einen Einblick in die Arbeit von Bybanen. Weitergedacht wird zudem in der Fortentwicklung verschiedenster Stadtteile, wo uns Flemming Rafn einen Überblick über die theoretische Arbeit „The Regenerative City“ gewährt.
Doch mit Sicherheit ist es die Mischung zwischen Altem und Neuem sowie die Kombination zwischen Alltäglichem und Besonderem, was Bergen weiterhin zu einem Ziel macht, das vielseitiger und facettenreicher kaum sein könnte.
Mehr über die Entwicklungen in Bergen finden Sie in unserer neuesten Ausgabe.