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Innovationsfabrik schafft Raum für neues Denken

Die Innovationsfabrik 2.0 in Heilbronn ist wie geschaffen für zukunftsweisende Ideen. Die von Blumer Lehmann realisierte sichtbare Holzkonstruktion des Kubus steht als Sinnbild für den durchlässigen Wissensaustausch, der hier stattfinden soll. 

Im Auftrag der Bauherrschaft, der Stadtsiedlung Heilbronn, plante und realisierte der Ostschweizer Holzbauspezialist Blumer Lehmann den innovativen Holzbau. Der Bau- und Immobiliendienstleister Implenia hat das Gebäude nach den Plänen von Waechter + Waechter Architekten umgesetzt. Im Frühjahr 2024 haben vor allem Start-ups und Unternehmen der Kreativwirtschaft ihre Büros, Werkstätten und Ateliers in der neuen fünfgeschossigen Innovationsfabrik 2.0 im Heilbronner Zukunftspark bezogen.

Holz als Tragstruktur – und als Statement
Die transparente Architektur des Holz-Hybrid-Gebäudes mit seiner sichtbaren Holzkonstruktion ist einerseits inspiriert von den historischen Fachwerkhäusern des Heilbronner Landes. Anderseits symbolisiert sie den durchlässigen Wissensaustausch, den die Innovationsfabrik fördern will. Wie bei Holz-Hybridbauten üblich, besteht die Konstruktion aus vorgefertigten Bauteilen. Sowohl die sichtbare Holzkonstruktion als auch die Holzbalken, Deckenelemente und die Schalungen aus Holzwolle-Leichtbauplatten wurden im Werk von Blumer Lehmann in transportfähiger Grösse vorgefertigt und in kurzer Bauzeit montiert. 

Bauteile wie Möbel
Das Prinzip von viel sichtbarem Holz setzt sich auch im Innenraum fort. So sind in den lichtdurchfluteten Kommunikations- und Begegnungszonen die Holzbalken der Konstruktion sichtbar. Auch architektonisch sind die Holzbauteile Bestandteil des Innenausbaus und wurden beispielsweise mit Steckdosen versehen. Insgesamt blieb die Konstruktion im gesamten Gebäude unverkleidet und sichtbar. «Wir haben die Bauteile wie Möbelstücke behandelt, damit sie die Bauphase ohne Kratzer überstehen», blickt Projektleiter Christian Giger zurück. 

Präzision über fünf Stockwerke
Eine weitere Herausforderung für das Holzbau-Team waren auch die V-förmigen Fassadenstützen, die bis ins fünfte Obergeschoss formschlüssig ineinandergreifen mussten. Höchste Präzision bei Planung, Fertigung und Montage war hier gefragt. Erst bei der Montage auf der Baustelle zeigte sich, ob die Bauteile tatsächlich wie geplant zusammenpassten. «Schon die Produktionsmaschine hat eine Toleranz von 1 bis 2 mm. Dazu kommt, dass Holz schwindet und quillt», erklärt Giger dazu. Am Ende trafen alle Stützen bis hinauf zum Dach exakt aufeinander. 

Flexibler Raum mit Atmosphäre
Die Fachwerkstruktur des Holz-Hybrid-Gebäudes verleiht ihm sein unverwechselbares Aussehen und dient gleichzeitig der Aussteifung des Gebäudes. So sind im Inneren der Innovationsfabrik keine Stützwände notwendig. Der Raum kann flexibel aufgeteilt und genutzt werden. Und der nachhaltige Baustoff Holz sorgt für eine angenehme Atmosphäre, die kreatives Schaffen fördert.

© Achim Birnbaum

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