Vom 7. bis 13. September 2024 findet zum zweiten Mal die Architekturwoche Basel statt. Sie widmet sich der Aktivierung und Transformation verborgener Räume – denn das Unsichtbare steht meist im Schatten des Sichtbaren. Mit Ausstellungen und Führungen, Diskussionen und einem Filmprogramm, Präsentationen und einem Pop-up-Bookshop, zielt die Stiftung Architektur Dialoge darauf ab, die unsichtbaren Kräfte in unserer gebauten Umwelt zu verstehen und sie als Werkzeuge für eine Neuorientierung der Architektur zu nutzen.
Zum Unsichtbaren gehören unterschiedlichste Netzwerke und Infrastrukturen: Wasserläufe und Reservoire, die Produktion von Nahrungsmitteln und Energie, unser Abfall, unsere Daten, administrative wie auch soziale Grenzen und nicht zuletzt unsere Geschichte. Diese sind wichtige Parameter unserer gegenwärtigen und zukünftigen Präsenz in Stadt und Land – denn verborgene Räume bieten Chancen für die Zukunft. Bestehende Gebäude und Strukturen zu verändern und umzunutzen braucht Zeit. Ein Umdenken und ein neuer Blick auf Wertvolles sind dabei unabdingbar. In der Schweiz scheint es immer noch einfacher und billiger zu sein, ein Gebäude abzureissen, als mit dem Bestand zu arbeiten. Doch nachhaltige konzeptionelle Entscheide sind der Schlüssel zur Reduktion der gravierenden Umweltauswirkungen des Bauens. Deshalb braucht es einen Bewusstseinswandel im Umgang mit dem Vorhandenen.
Über unterschiedliche Formate will die AWB’24 eine soziale und kulturelle Wirkung erzielen. Sie setzt sich für eine neue Zurückhaltung beim Bauen und für ökologische Lösungen ein, um die heutige Unbeweglichkeit der Architektur zu überwinden.
A| RESERVOIR: Beispielhaft wird während der AWB’24 ein Parkhaus auf dem Dreispitz-Areal mit seinem unterirdischen Wasserreservoir in den Mittelpunkt gestellt. Neben der alltäglichen Nutzung dieses Reservoirs werden hier räumliche, kulturelle und soziale Interventionen und Installationen erlebbar. Für dessen Neunutzung wählte eine Jury aus 161 Einreichungen das Projekt „Resonance“ aus, das durch eine temporäre Intervention dem Gebäude selbst eine Stimme verleiht und den Rahmen für den Diskurs einer langfristigen Perspektive schafft. Die Klanginstallation setzt sich mit spezifischen räumlichen Elementen, funktionalen Besonderheiten, alternativen Sichtweisen und den Interaktionen zwischen Besucher:in und Infrastruktur auseinander. Der Open Call und die Intervention mit ihren Rahmenveranstaltungen werden dabei von der Christoph Merian Stiftung unterstützt.
B| Forum: Die AWB’24 möchte einen Beitrag leisten, um die unsichtbaren Kräfte in unserer gebauten Umwelt zu verstehen und als Werkzeuge für eine Neuorientierung der Architektur nutzbar zu machen. Rundgänge, Ausstellungen und Diskussionen zu den drei Themen Wasser, Klang und Food zeigen auf vielfältige Weise, wie bestehende Räume neu definiert und genutzt werden können.
C|Perspektiven: Dieses Format Perspektiven lädt Planungsbüros und weitere Akteure ein, sich an der Architekturwoche Basel 2024 zu beteiligen, um verborgene Räume zu aktivieren. Das Format bietet unterschiedliche Veranstaltungen, die sich mit den Themen Wasser, Klang und Food with/out the City beschäftigen. Während der Architekturwoche im September 2024 kann so mehr über konzeptionelle Vorschläge, Forschungsarbeiten und realisierte Projekte, welche die zukünftige Entwicklung verborgener Räume thematisieren und ihre Sicht auf die Stadt zeigen, in Erfahrung gebracht werden.
D|AWB Tours: Mit AWB Tours organsiert durch Open House Basel beginnt die AWB’24 am Samstag und Sonntag mit einem vielfältigen Angebot an Besichtigungen, Führungen und Touren durch verborgene Räume. Dazu gehören alte und neue Reservoirs, Produktionsstätten für Trinkwasser, Nahrungsmittel und Energie, unterirdische Tunnels und grenzüberschreitende Wege.
E|AWB Filme: Mit dem Programm AWB Filme eröffnen die Organisator:innen der „Architektur FilmTage“ Perspektiven auf die Transformation und Aktivierung von verborgenen Räumen. Die Veränderung und Umnutzung von bestehenden Gebäuden und Strukturen, verlangt ein Umdenken und einen neuen Blick auf das, was wertvoll ist.
Das genaue Filmprogramm finden Sie hier.
F|AWB Bücher: Das Programm von AWB Bücher vom 11. bis zum 13.9 von 11–18 Uhr im kHaus, Raum Forum, bietet Einblicke in neu erschienene Architekturbücher und in das breite Spektrum aktueller Architekturthemen.
Das Programm der AWB basiert teilweise auf dem Rahmenkonzept ‹Spatial Affairs› von Anneke Abhelakh, die von Oktober 2023 bis Juni 2024 die künstlerische Leitung innehatte und deren Ansätze sich zum Teil in der demtentsprechenden August-Ausgabe des Modulør wiederfinden.