Das von Hartwag gelieferte Holz kann Geschichten erzählen: Dieses Jahr entstand in Dietisberg ein kunstvoll verarbeiteter Kassettenboden aus dem Eichenholz des Holzlieferanten aus Buchs ZH.
Das kleine Dorf Dietisberg befindet sich im Herzen des Basler Jura. Dort wohnen und arbeiten Männer mit verschiedenen Beeinträchtigungen, die aus dem sozialen Gefüge gefallen sind. In der Institution „Dietisberg – Wohnen und Werken“ sollen diese wieder Fuss fassen können und den Weg zurück in die Selbstständigkeit finden. Die soziale Einrichtung legt Wert auf hauseigene Produktion und Handwerk. Dass nicht die Maschine, sondern der Mensch im Mittelpunkt steht, sieht man besonders gut im Kassettenboden, der seit diesem Jahr im Anlass- und Seminarzentrum der sozialen Einrichtung eine Fläche von 90 m² bedeckt. Erwin Saladin, ein Bewohner von Dietisberg, war die planende und ausführende Kraft dieses einmaligen Projekts. Beim Entwerfen des Verlegemusters bemühte sich der 72-jährige Schreinermeister „der alten Schule“, nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Herzen zu denken. Er machte sich viele Gedanken bezüglich der Herstellung mit den gegebenen Mitteln in Dietisberg, da die Institution beispielsweise keine CNC-Maschine besitzt.
Nachdem er mit dem Entwurf zufrieden war, wählte Saladin bei Hartwag in Zusammenarbeit mit den Holzlieferanten ein geeignetes Holz aus. Die benötigten 11 m² slawonische Eichen-Klotzbretter mit einer Stärke von 60 mm und 33 mm wurden direkt in den Jura geliefert. Dort schnitt Saladin sie in der hauseigenen Werkstatt zu und verlegte sie schwimmend mit einer Nut-Feder-Verbindung. Vom Entwurf bis zur Produktion übernahm Saladin das Projekt – lediglich beim Verlegen wurde er von einem jüngeren Programmteilnehmer und beim Versiegeln von einem Versiegelungsfachmann unterstützt.
Bei einem Kassettenboden ist Präzision unabdinglich: Ist nur schon eine Platte ungenau, stimmt der gesamte Boden nicht mehr. Aus diesem Grund durften die Maschinen nur einmal vor Beginn der Produktion eingestellt werden. Die Arbeit, die Saladin verrichtete, brauchte viel Ausdauer und Leidenschaft – 722 Stunden investierte der erfahrene Schreinermeister in den neuen Holzboden. In allen Herstellungsphasen zeigte er Herzblut und eine grosse Motivation, die sich in der präzisen Verarbeitung des Kassettenbodens widerspiegelt. Vom Ergebnis profitieren nicht nur die jetzigen Gäste – Saladin zielte darauf ab, einen Boden zu erstellen, der eine Wertanlage ist und an dem man sich dank der guten Qualität noch viele Jahre freut.