Talk: Creabeton Matériaux

Die Vielfalt des Betons zeigt Creabeton Matériaux anhand der Renovation des alpinen Freibads „Gruebi“ in Adelboden, für das sie sämtliche Betonelemente gefertigt haben.

Herr Müller, Beton ist ein Material mit vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten. Wo setzen Sie diesen vorzugsweise ein?
Vor allem als Belag, sei dies als Verbundstein, Ökostein oder als Platte. Für die urbane Gartengestaltung und im Mauerbau nutze ich ihn gerne für Winkelelemente, die für Gradlinigkeit und Einfachheit stehen.

Was sind die Vorteile des Materials?
Beton ist extrem widerstandsfähig und langlebig. Das ist wichtig für eine langfristige Werterhaltung sowie einen geringeren Aufwand bei der Instandhaltung. Auch die Möglichkeiten bei kreativen und flexiblen Anforderungen oder für Betonfertigteile nach Mass sind gross. Diese werden bei uns in der Produktion unter bestmöglichen Voraussetzungen hergestellt und durch den Unternehmer zeitsparend vor Ort versetzt. 

Langlebig heisst auch nachhaltig.
Für Schweizer Fabrikate kommen der Rohstoff sowie dessen Verarbeitung direkt aus der Region. Das macht diesen natürlichen Baustoff – er besteht vor allem aus Kies, Sand, Felsgestein und Mergel – noch ökologischer. Vor allem, wenn man bedenkt, dass er nach Belieben rezykliert und wiederverwertet werden kann. Gerade dies wird ihn zukünftig noch beliebter machen. 

Haben Sie ein aktuelles Beispiel für ein gelungenes Projekt?
Stolz sind wir auf unsere Beteiligung am Freibad „Gruebi“ in Adelboden, das im letzten Sommer wiedereröffnet wurde. Bei der Renovation des denkmalgeschützten Bades aus den 1930er-Jahren kam eine Vielzahl unserer Produkte zum Einsatz.

Gebaut wurde es vom bekannten Bauingenieur Beda Hefti.
Genau, die Adelbodner Hoteliers liessen es 1931 für ihre Gäste bauen – die Einheimischen hatten damals keinen  Zutritt ins „Gruebi“. Dank der denkmalgerechten Sanierung gehört das Panoramabad heute wieder zu den schönsten alpinen Freibädern der Schweiz – und steht zum Glück Touristen und Einheimischen gleichermassen offen.

In welchem Zustand war der vor 70 Jahren verbaute Beton bei der Renovation?
Erstaunlich gut. Obwohl die Winter in den Bergen hart und die Sommer heiss sind, war das Material so beständig, dass viele Betonflächen gar nicht erst ersetzt, sondern nur gründlich gereinigt und wiederhergestellt werden mussten.

Gab es Vorgaben, die Sie bei der Sanierung einhalten mussten?
Wir haben Fertigteilelemente geliefert, die vor Ort vom Unternehmen Zryd Stein & Garten AG aus Kiesen versetzt wurden. Für die Sanierung verantwortlich war das Akkurat-Bauatelier aus Thun. Die Vorgaben als solches waren für alle beteiligten Unternehmen die gleichen: hohe Qualität, massgenaue Ausführung und natürlich pünktliche Anlieferung. Wer den Zugang zum Bad kennt, weiss: Dieser Teil der Logistik war für alle Beteiligten eine grosse Herausforderung, die wir gemeinsam meistern durften.

Welche Elemente haben Sie neu aus Beton gefertigt?
Den Bedarf an passenden Elementen musste dank unserem breiten Sortiment nur mit Massanfertigungen abgestimmt werden. Das war unser grosser Vorteil. Konkret waren das vor allem Platten und Blockstufen nach Mass, gebogene Sitzstufen und – aus unserem Standardsortiment – die Stockhorn-U-Elemente sowie Parco-Blockstufen.

Kamen beim Bau des Schwimmbads Terrasuisse-Produkte zum Einsatz?
Ja, alle Creabeton-Produkte für die Badgestaltung sind nach dessen Richtlinien produziert worden.

Wurden verschiedene Arten von Beton verwendet?
Für alle unsere Produkte werden einzeln speziell konzipierte Betonmischungen erstellt, welche über die Jahre den verschiedensten Anforderungen angepasst werden. Im Schwimmbadbereich wurde chloridresistenter Beton eingesetzt, dieser schützt die Armierung vor dem Chlor. Alle Platten und Sitzelemente sind zudem frost- und tausalzresistent.

Wurden die Sonderformen durch individuelle Schalungen gelöst?
Ja, für Sonderformen setzen wir immer individuelle Schalungen ein. Dafür haben wir an all unseren Standorten spezialisierte Schreinereien mit sehr erfahrenen Fachleuten. Neu können wir auch Sonderformen im 3D-Druck anbieten. Dieses neue Produktionsverfahren lässt noch mehr Möglichkeiten in der urbanen Gartengestaltung zu, welche wir bereits heute in die Praxis umsetzen.

Wurde vor Ort betoniert oder im Werk vorgefertigt?
Wir bieten Betonfertigteile an, die im Werk vorproduziert werden. Dies verkürzt die Bauzeit vor Ort markant, was immer mehr geschätzt wird.

Wie ging die Umgebungsgestaltung vonstatten?
Diese setzte ebenfalls die Zryd Stein & Garten AG aus Kiesen um. Da vieles genau gleich aussehen musste wie früher, wurden hier zahlreiche Betonelemente nach Mass benötigt. Diese durften wir ebenfalls liefern, was uns natürlich sehr freute und bis heute stolz macht. Bei der Auswahl der Unternehmer und Subunternehmer legte man viel Wert auf einen guten Qualitätsnachweis.

Im Freibad ist der Beton ständig der Witterung ausgesetzt – inwiefern setzt ihm diese zu?
Mit der Zeit werden die Flächen sicher eine natürliche Patinage erhalten, welche die Farbe der Oberfläche verändert. Das ist ein natürlicher Alterungsprozess, den man auch bei Naturstein findet. Durch materialangepasste Reinigung kann die Betonoberfläche wieder so geputzt werden, dass die wichtigen Eigenschaften des Materials nicht beeinträchtigt werden.

Wie zum Beispiel gute Rutschfestigkeit.
Ganz genau. Mangelhafte Rutschhemmung von Bodenbelägen ist eine häufige Ursache von Sturzunfällen. Beläge aus Beton mit gestrahlter Oberfläche erhöhen die Sicherheit markant, da ihre raue Oberfläche rutschhemmend wirkt. Wir haben all unsere Gartenplatten und Stufen auf ihre rutschhemmenden Eigenschaften prüfen lassen. Das Ergebnis: Sie erfüllen oder übertreffen die Anforderungen für den öffentlichen und den privaten Raum.

Und heizen sich im Sommer wunderbar auf.
Exakt, die betonierten Sitzgelegenheiten und Flächen erwärmen sich bei heissen Temperaturen, was für viele „Langzeitplanscher“ ein willkommener Effekt ist. Vom Wasser abgekühlt ist es dann einfach herrlich, sich auf dem von der Sonne vorgeheizten Stein wieder aufzuwärmen! ■

creabeton-materiaux.ch

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