In Winterthur ist ein erweitertes regionales Zentrum für die Strafverfolgung entstanden. Das Architektenteam hat bei den Um- und Neubauten auf eine neutrale Gestaltung und die Sicherheit geachtet. Der Einsatz von über 400 Elementen aus Beton trägt zum schlichten Erscheinungsbild bei und strahlt Solidität aus.
Platzmangel und veränderte Bedürfnisse führten dazu, dass das kantonale Hochbauamt Zürich die Umgestaltung und Erweiterung der Bezirksanlage Winterthur in Auftrag gab. Auch ein Gefängnis gehört dazu. Die Bauarbeiten dauerten von 2019 bis 2023.
Sicherheit und Umgebung einbezogen
Wie Michael Künzle, Mitinhaber von Gunz & Künzle Architekt:innen aus Zürich, erklärt, muss bei einem Gefängnis auf zusätzliche Aspekte wie die Sicherheit, aber auch auf die Integration in die Nachbarschaft geachtet werden. „Solche spezifischen Herausforderungen gibt es selten”, hebt er hervor. Nun ist die Fassade des fünfgeschossigen Bauwerks mit einem zurückhaltenden Betonraster versehen, das Stärke vermittelt. Knapp 400 Rahmenelemente und 78 Dachrandelemente hat das Elementwerk Istighofen dafür gefertigt. „Für den Ausbruchschutz allerdings ist nicht die Verwendung des Betons entscheidend, sondern ein entsprechendes Fensterprofil”, verrät der Architekt.
Unaufdringlich, hell und praktisch
Für Michael Künzle steht fest: „Beim Bau eines Gefängnisses trägt man eine besonders grosse Verantwortung.” Er verweist darauf, dass sich die meisten Menschen längerfristig und nicht freiwillig dort aufhalten. „Deshalb gestalteten wir das Gebäude so neutral wie möglich. Die Architektur soll beruhigend wirken und keine zusätzliche Strafe sein.” In der Umsetzung bedeutet das: schlichte Designs und Farben, viel Lichteinfall, geeignete Ausweichmöglichkeiten für die betrieblichen Abläufe und eine angenehme Akustik.
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