bewahrt, erneuert, umgebaut
Bewahren statt abreissen – so lässt sich der Aufruf des Architekturhistorikers Michael Hanak zusammenfassen. Die Architektur der Nachkriegszeit genügt heutzutage nicht mehr unseren optischen und funktionellen Ansprüchen und muss nicht selten neuen Gebäuden weichen. Doch der Autor zeigt in “bewahrt, erneuert, umgebaut” die breite Palette an Umgangsformen mit Bestandsbauten auf – ob Renovierung, Umbau oder umfangreiche Modernisierung.
Die Architektur der Nachkriegszeit ist Spiegelbild der damals aufkommenden zukunftsorientierten und modernen Lebenseinstellung. Die Nachfrage nach neuen Wohntypen und die Möglichkeit der Vorfabrikation setzten die Architekten vor neue gestalterische Herausforderungen und beschleunigten zudem massgebend das Bauwesen. Insbesondere Wohnhochhäuser und -scheiben waren ab 1945 die zentralen Bauaufgaben und sind nun vielmehr als stille Zeitzeugen präsent. Und doch sind sie ein erheblicher Bestandteil der jüngeren Baukultur, der vor allem den Kanton Zug geprägt hat. Heutzutage genügen diese Bauten weder optisch noch funktionell unseren Ansprüchen und müssen daher meist einem Neubau weichen. Einen Aufruf gegen diese Entwicklung verfasst der Architekturhistoriker und Autor Michael Hanak mit einer Auswahl von 18 Bauten, die zwischen 1945 und 1975 im Kanton Zug realisiert wurden. Trotz dieser gemeinsamen Auswahlkriterien befinden sich die Bauwerke in unterschiedlichen Zuständen – vom Teilabbruch über sporadische Instandsetzung bis hin zum Belassen des Ursprungszustands. Dahinter steht die Absicht der Herausgeber, des Zuger Bauforums und des Zuger Heimatschutzes, an konkreten Beispielen die breite Palette an Umgangsformen mit Bestandsbauten aufzuzeigen. Unzählige Massnahmen – ob Renovierung, Umbau oder doch eine umfangreiche Modernisierung – bieten das Potenzial, die Gebäude an unsere heutigen Anforderungen anzupassen.
Auf den insgesamt 168 Seiten wird jedes Projekt umfangreich und individuell dargestellt. Rund 180 historische und auch neue Fotografien, gemeinsam mit zahlreichen Originalplänen und einem Bilderessay von Guido Baselgia illustrieren den sensiblen Umgang mit der bestehenden Architektur. Die theoretische Grundlage zu den einzelnen Bauaufgaben liefert jeweils ein Essay über deren Geschichte, der mit Aussagen von Zeitzeugen aufgelockert wird.
Buchdetails
Verlag: Edition Hochparterre
Sprache: Deutsch
Dimensionen: 22 x 27,5 cm, 168 Seiten
ISBN: 978-3-909928-54-5
Preis: CHF 49,00