Mit einem Leichtbaugeländer aus MLB-Profil beispielsweise kann eine Gewichtsersparnis von bis zu 40% erreicht werden, was sich erheblich auf den Materialbedarf sowie die Energiebilanz auswirkt. Dieses Hohlprofil-Produkt aus dem Hause Müssig zeichnet sich ausserdem durch optische Eleganz aufgrund seiner besonders schweissnahtarmen Verarbeitung aus. Durch eine exakte 3D-Planung in Verbindung mit dem Einsatz von Hohlprofilen fällt nicht nur weniger Material an, es schont auch Ressourcen im Transport, weil die Produkte leichter sind. Das zieht eine direkte Reduktion der CO2-Emission nach sich und kommt auch der Gesundheit der Mitarbeitenden zugute, denn sie müssen bei der Montage erheblich weniger Gewicht bewegen.
Was könnte die metallverarbeitende Branche tun, um ihren Verbrauch an Ressourcen und ihren CO2-Fussabdruck schnell und spürbar zu verkleinern?
Gerade bei grösseren Bauvorhaben, sind wir abhängig davon, was sich der Architekt vorstellt. Wir müssen uns bewusst sein, dass viel Material automatisch auch viel Energie, viel Ressourcen, viel Transport und alles, was damit zusammenhängt, bedeutet. Darum versuchen wir unsere Partner diesbezüglich zu sensibilisieren.
Welche Produktionsmethoden setzen Sie ein?
Wir arbeiten generell mit modernsten Produktionsmethoden, und wir haben uns auf die Fahne geschrieben, dass wir – überall wo es geht – Hohlprofile statt Vollmaterial verwenden. Das hat auf den ersten Blick nichts mit der Produktionsmethode zu tun, aber die Hohlprofile verringern unseren ökologischen Fussabdruck massiv. Wir haben vor ein paar Jahren einen grossen Technologiesprung gemacht und arbeiten seither mit einem Rohrlaser. Der Laser ermöglicht es uns, Profile viel effizienter zu bearbeiten. So sparen wir Zeit und wertvolle Ressourcen.
Mit welchen Materialien arbeten Sie hauptsächlich?
Das ist schwierig zu beantworten, denn das ist stark vom Auftrag abhängig. Wir haben grundsätzlich ein breites Spektrum an Materialien, wie zum Beispiel Stahl, Holz, Glas, Aluminium die wir anbieten. Das Grundmaterial ist aber immer Stahl.
Hat sich das in den letzten zehn Jahren verändert? Wo sehen Sie den Trend bei Materialien?
Beim Material gibt es keinen Trend. Die Materialien, welche ich beschrieben habe, werden immer in einem ähnlichen Umfang eingesetzt. Wir beobachten aber, dass die Formensprache speziell beim Staketengeländer sich deutlich verändert hat. Früher haben wir mit dünnen Staketen gearbeitet, heute werden Geländer immer mehr auch als Sichtschutz geplant. Die Staketen werden in ihrer Dimension immer tiefer und breiter, die Anordnung enger, damit ein Sichtschutz garantiert ist.
Wäre es grundsätzlich sinnvoll, metallische Werkstoffe durch Kunststoff zu ersetzen?
Das ist generell ein spannendes Thema. Das Problem bei Kunststoffen ist, wie man sie formschön mit den Metallen verbinden kann. Ein reines Kunststoffgeländer wird es wohl nie geben. Man wird immer ein Hybridgeländer brauchen, weil der Kunststoff in gewissen Bereichen die statischen Anforderungen aufnehmen muss. Kunststoffe haben eine zu geringe Lastenleistung, das heisst, die statisch tragenden Elemente müssen aus Stahl sein.
Wie sehen die aktuellen Designtrends für die Geländer aus?
Je ausgefallener, desto besser. Das ist der Trend, der sich akzentuiert hat. Dafür gibt es eine einfache Erklärung. Wegen der aktuellen Bauvorschriften werden die Grundrisse von Wohnungen und Bauten immer ähnlicher. Der Architekt muss sich so die Frage stellen, wo er sich von der Allgemeinheit abheben kann. Vielfach passiert das dann übers Geländer, weil es ein relativ preisgünstiges Bauteil gemessen an der gesamten Bausumme ist. Zurzeit sind wir mit wahnsinnigen Kreationen mit aussergewöhnlichen Materialen und Anordnungen konfrontiert. Unsere Mitarbeiter sind laufend gefordert, auf diese neuen Trends zu reagieren und die technischen Machbarkeiten zu prüfen.
Ist das positiv?
Ich sehe das positiv. Wichtig ist die Rücksprache mit einem Fachmann, der die technische Machbarkeit prüft und nicht einfach Ressourcen verschwendet. So trägt diese architektonische Kreativität dazu bei, dass wir keine Langeweile haben. Wir werden gerne herausgefordert und sind nach Abschluss der Arbeiten auch stolz, wenn der Bauherr zufrieden ist.
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