In der „Traumfabrik“ von Hector Egger Holzbau im Langenthal entstehen Projekte jeden Massstabs – von Perronüberdachungen bis zum Industriebau.
Herr Meienberger, Sie sind ursprünglich gelernter Zimmermann. Wie kam es zu Ihrer Berufswahl?
Ein entscheidender Faktor war mit Sicherheit meine Verbundenheit mit der Natur. Als Bauernsohn habe ich von klein auf viel Zeit im Wald verbracht und bin schon sehr früh mit Holz in Berührung gekommen. Zudem begeisterte mich das Handwerk von Anfang an, so entschied ich mich kurzerhand für die Ausbildung zum Zimmermann. Diese Wahl habe ich in meinen fünfzig Berufsjahren nie bereut.
Holz ist also Ihre Leidenschaft – aus welchem wären Sie geschnitzt?
Ich würde sagen aus Fichtenholz. Ich habe einen weichen Kern und bin umgänglich.
Was fasziniert Sie denn so besonders an dem Werkstoff Holz?
Das Holz an sich und natürlich das Arbeiten mit diesem Naturmaterial – es ist einfach angenehm, damit zu arbeiten. Ausserdem ist das Holz eine lokale Ressource und überaus vielseitig verwendbar in Gestaltung und Konstruktion.
Hat sich der Umgang mit diesem Material in den letzten Jahren verändert?
Sehr sogar. Früher wurde so gut wie alles von Hand gemacht, während mittlerweile die Vorfertigung und der Einsatz technischer Hilfsmittel im Holzbau zunehmend an Bedeutung gewinnen. Weiters hat sich die körperliche Arbeit gegenüber früher minimiert und sich die Ausbildung zum Zimmerer gemäss der Modernisierung angepasst.
Wird das Handwerk demnach von digitalen Hilfsmitteln abgelöst?
Das Handwerk ist und bleibt unumgänglich und muss unbedingt in der Ausbildung berücksichtigt werden. Denn gerade für Umbauten und Renovationen ist handwerkliches Geschick und Wissen das A und O.
Holz ist somit nicht mehr nur der ländlichen Bauweise zuzuschreiben?
Das war einmal, denn heute ist der Holzbau immer öfter auch im Städtebau gefragt. Dank CNC-Maschinen und neu angepassten Brandschutznormen sind die Möglichkeiten, mit Holz zu bauen, insbesondere im Hochhausbau, enorm gestiegen. Denn gerade in der Thematik des verdichteten Bauens bewähren sich die Vorteile des Holzbaus voll und ganz.
Und die wären?
In Bezug auf das bereits erwähnte Nachverdichten zeichnet sich das Holz als leichter Baustoff aus – ein entscheidender Punkt vor allem beim Aufstocken von Gebäuden. Zudem ist es eine nachwachsende und vor allem lokale Ressource, die CO2 bindet und somit eine gute Ökobilanz vorzuweisen hat. Auch strahlt das Naturmaterial aufgrund der hygroskopischen Eigenschaften eine gewisse Behaglichkeit aus, das heisst, es nimmt Luftfeuchtigkeit im Raum auf und schafft ein angenehmes Wohnklima.
Welche Schwächen kann man dem Holzbau zugestehen?
Meiner Meinung nach gibt es bei der richtigen und natürlich fachmännischen Bearbeitung gegenüber anderen Baustoffen keine Nachteile.
Das Thema Abholzung steht nicht im Raum?
Der Gefahr einer Abholzung wirkt man mit Aufforstung und dem Waldgesetz entgegen. Demnach darf nur so viel Holz geschlagen werden, wie auch wieder nachwächst.
Somit hat der Holzbau volles Trendpotenzial.
Auf alle Fälle! Gerade in den aktuellen Debatten rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit sowie der Nachverdichtung im urbanen Raum bietet das Holz sich als optimaler Baustoff an.
Hat das Unternehmen Hector Egger Holzbau in Hinsicht auf die Entwicklungen im Holzbau auch Veränderungen mitgemacht?
Die Digitalisierung hat auch im Unternehmen Fuss gefasst – infolgedessen haben sich die Arbeitsweisen stark modernisiert. Natürlich macht sich der Aufschwung im Holzbau im gesamten Betrieb stark bemerkbar, der dadurch über die letzten Jahre stetig gewachsen ist.
Wodurch hebt sich Hector Egger Holzbau in der Holzbaubranche hervor?
Die Firmenphilosophie, die geprägt von den hohen Ansprüchen an Nachhaltigkeit sowie der gelungenen Verflechtung von Tradition und Technologie ist. Dank der Bemühungen des Geschäftsführers und Visionärs Paul Schär hat sich das Unternehmen zu einem der modernsten Holzbaubetriebe der Schweiz entwickelt.
Was schätzen Sie besonders an Ihrem Arbeitgeber?
Vieles. Selbstständiges Arbeiten wird im Unternehmen grossgeschrieben – verlangt zwar gleichzeitig dem Einzelnen mehr Eigenverantwortung ab – er erfährt dafür aber eine umso grössere Wertschätzung. Die vielseitigen Projekte sowie das angenehme Arbeitsklima und die gute interne Kommunikation machen die Arbeit zum wahren Vergnügen. Beinahe am meisten schätze ich jedoch die gute Mischung von Jung und Alt, die einen spannenden Erfahrungsaustausch ermöglicht und stetig den kreativen Output erweitert.