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Schlanke Holzdecken für Erweiterungsbauten

Die beiden dreigeschossigen Neubauten der Schweizer Stiftung Tanne in Langnau sind ein besonderes Beispiel für Mischkonstruktionen: An die aussteifende Betonstruktur angehängte Holztragwerke schaffen ebenso wohnliche wie raumakustisch angenehme Räume. Dafür sorgen vor allem die weitgespannten Flächenelemente (LFE) von Lignatur.

Nach zwei Jahren Bauzeit konnte die Schweizer Stiftung für Taubblinde namens „Tanne“ in Langnau am Albis im Zürcher Umland im April 2019 ihre Erweiterungsbauten beziehen. Die bestehende Anlage aus den 1990er Jahren wurde vom Basler Büro Scheibler & Villard umgebaut und um zwei neue Baukörper ergänzt: einen Wohnbau (WG2) und ein Schul- und Betriebsgebäude (SBG). Sie ähneln einander in ihrer Geometrie und Grundfläche sowie der Anordnung der Räume um einen zentralen Erschliessungskern. Sie unterscheiden sich jedoch klar in ihrer Nutzung. So umfasst der Wohnbau 24 Zimmer, eine Kindertagesstätte, Räume für eine integrative Tagesstruktur und die betriebsinterne Wäscherei. Das zweite Haus für Schule und Betrieb dagegen ist das öffentlichere von beiden.

Die zwei etwa 9,75 m hohen Dreigeschosser sind über eine Tiefgarage miteinander verbunden. Sowohl die Tiefgarage als auch die Treppenhäuser samt der an sie anschliessenden Decken der umlaufenden Flure mit kleinen Aufenthaltsflächen zu den Fassaden hin sind aus Stahlbeton ausgeführt. Diese zahnradartigen Betonstrukturen mit zwei bzw. vier Armen bilden den aussteifenden Gebäudekern. In die Bereiche zwischen den Armen sind dreigeschossige Holztragwerke eingestellt. Sie bestehen aus Brettschichtholz-Stützen und -Trägern in Kombination mit Holzrahmenbau-Elementen sowie bis zu 6,30 m weit gespannten Holzdecken-Elementen von Lignatur mit Europäischer Zulassung (ETA-11/0137). Zur Stabilisierung lehnen sie sich jeweils an den Betonkern an.

Aufgrund ihrer hohen Tragfähigkeit konnten die LIGNATUR-Elemente mit nur 240 mm Deckenstärke extrem schlank ausgeführt werden. In Kombination mit einer Sprinkleranlage war es ausserdem möglich, auf eine aufwändige Kapselung der Holzbauteile zu verzichten und dennoch die erhöhten Anforderungen an den Brandschutz von REI30 für die Bereiche Wohnen und Schule zu erfüllen.

Für eine optimale Raumakustik, sprich eine reduzierte Nachhallzeit und eine verbesserte Sprachverständlichkeit, sorgt ausserdem die parallele Profilierung der Deckenunterseiten der LIGNATUR-silence-12-Elemente mit dem Akustik Typ 9.1. Gleichzeitig schaffen die sichtbaren Holzoberflächen eine wohnliche Atmosphäre – eines der wichtigsten Ziele. Denn gerade Holz ermöglicht es Taubblinden, die Neubauten trotz ihrer Beeinträchtigungen wahrzunehmen und sie quasi über die verbleibenden Sinne zu erfühlen.

© Lignatur

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