Vier Jahre haben Umbau und Sanierung gedauert – nun bilden das Kongresshaus und die Tonhalle Zürich das erste klimaneutrale Event- und Kongresszentrum der Schweiz. Unter einem Dach vereint, gehen das Kongresshaus aus dem Jahr 1939 und die Tonhalle als grösstes Renovierungsprojekt in die Schweizer Baugeschichte ein. Die Entfernung des Panoramasaals war im Bereich Kongresshaus der markanteste Eingriff. Dies hat die Ausgestaltung des frei zugänglichen Restaurants mit Seeblick und grossflächiger Terrasse im ersten Obergeschoss ermöglicht, das als neuer Treffpunkt auch der Stadtbevölkerung zugutekommt.
Nun hat man auch vom Konzertfoyer und vom Kongresssaal aus Blick auf den See und die Berge sowie einen direkten Zugang zur Terrasse. Der bestehende Gartensaal wurde zu einem neuen Foyer umgestaltet, und im Erdgeschoss entstanden neue Seminarflächen. Durch die angepasste und hindernisfreie Erschliessung wurden die bestehenden Seminarräume besser eingebunden und die Entfluchtungswege verringert. Ausserdem wurde die Gebäude- und Veranstaltungstechnik auf den neusten Stand gebracht, sodass ein zeitgemässer Betrieb dieses Kongresshauses mit modernster Veranstaltungstechnologie möglich ist.
Technisch à jour und klimaneutral
Ganz besonders investiert wurde in die Eventtechnik und die digitale Vernetzung. Entstanden ist der wohl modernste Veranstaltungsort der Schweiz, der sowohl für kleine Anlässe wie auch für mehrtägige internationale Kongresse, Online- oder Hybrid-Events über „State of the Art“-Technologie verfügt. Eine weitere Errungenschaft ist die Zertifizierung als klimaneutraler Veranstaltungsort. „Wir sind das erste klimaneutrale Event- und Kongresszentrum der Schweiz. Bei uns hinterlassen Veranstalterinnen und Gäste keinen CO2-Fussabdruck“, freut sich Roger Büchel.
Auch für die erfolgreiche Zukunft der Tonhalle waren langfristige, nachhaltige Investitionen notwendig. Die Restaurierung der Grossen Tonhalle verfolgte das Ziel einer Annäherung an den Zustand von 1895. Die Echtvergoldungen, die Stuckmarmoroberflächen der Säulen, die Kronleuchter und die auf Leinwand gemalten Deckenbilder aus dieser Zeit lassen den Saal heute in seinem ursprünglichen Glanz erscheinen. Neben der umfassenden Restaurierung des grossen Saals entstanden zeitgemässe Räume für die Musikerinnen und Musiker sowie für die Angestellten. Der Saal wurde zudem mit einer audiovisuellen Infrastruktur ausgestattet, die den Bedürfnissen nach Streamings gerecht wird.
Glanzleistung der Handwerkskunst
Auch die sorgfältig restaurierten Türen tragen wesentlich zur Bewahrung des historischen Charmes des restaurierten Gebäudes bei. Die Firma Jos. Berchtold durfte die historischen Türen restaurieren und in Sachen Brandschutz, Schallschutz und Sicherheit auf den heutigen Stand der Technik rüsten, ohne dass dabei die originale Ästhetik und Akustik dieser kulturellen Bauwerke verloren ging. Möglich machte dies das eigens entwickelte und patentierte „Heritage®“-Verfahren. Mit dem erprobten und weltweit einzigen Verfahren rüsten die Experten bei Jos. Berchtold bestehende gestemmte historische Türelemente in allen Holzarten nach den neuesten Brandschutzanforderungen und Sicherheitsstandards auf. So können historische Türelemente beibehalten werden, während die neu integrierte, aber unsichtbar bleibende Technik für die nötige Sicherheit und perfekte Funktionalität sorgt
© Georg Aerni / Architekten: Arbeitsgemeinschaft M. & E. Bösch Architekten + Diener & Diener Architekten