Faszinierende Persönlichkeiten, herausfordernde Krisen und innovative Technologien – in 150 Jahren Firmengeschichte hat sich das Unternehmen Müssig vom kleinen Schlosserei-Handwerksbetrieb des 19. Jahrhunderts zu einem modernen, international operierenden Unternehmen entwickelt, das sich immer wieder neu erfinden musste. Treiber des Erfolgs sind der kontinuierliche Mut zur Innovation und die Leidenschaft für Architektur und Design. Gesellschaftlichen Umwälzungen, der Industrialisierung, zwei Weltkriegen, Wirtschafts- und Ölkrisen und nicht zuletzt einer Pandemie begegnete man mit traditionellen Tugenden wie Ausdauer, Zielstrebigkeit und Fleiss.
Noch heute basieren technische Entwicklungen auf Innovationen von damals. Eberhard Wilhelm Müssig, der grosse Visionär des Unternehmens, übernahm 1972 die Leitung der Firma. Und gleich vom Start weg, musste er der Ölkrise trotzen. Eberhard Wilhelm erkannte das Potenzial der Serienproduktion als Möglichkeit, die Kosten zu optimieren und entwickelte Baukastensysteme, die eine schnelle und effiziente Produktion und Montage ermöglichten. Mit Gespür fürs Marketing und seiner Leidenschaft für Kunst erkannte er das Potenzial von Marken und formte aus dem Industriebetrieb Müssig die Marke Müssig.
Im Jahr 1981 wurde die Müssig AG in Amriswil gegründet. Dieser Schritt sollte dem Unternehmen den Schweizer Markt erschliessen. 1989 wurde mit dem Bau der Produktionsstätten in Amriswil auch der Hauptsitz des Unternehmens in die Schweiz verlegt. 2003 schliesslich trat Moritz Wilhelm Müssig als junger Wirtschaftsingenieur mit vielen Ideen und grossen Visionen in den elterlichen Betrieb ein. 2008 übernahm Moritz Wilhelm die Firma mit einem Personalstand von 40 Mitarbeitenden und begann, das Unternehmen weiterzuentwickeln. Heute wird mit 135 Fachleuten an vier Standorten in der Schweiz und im Ausland mehr als 25 Mio. CHF Jahresumsatz generiert.
In erster Linie kennt man Müssig als Hersteller klassischer Treppen- und Balkongeländer. Aber auch die Sparte selbsttragende Balkone macht heute einen relevanten Teil der Gesamtperformance aus. Dabei hat man in den letzten 20 Jahren immer stärker auf die Umsetzung von Grossprojekten gesetzt. Der Circle am Flughafen Zürich, der Jabee-Tower in Dübendorf und – gerade fertiggestellt – das Projekt Three Point mit den derzeit höchsten Wohntürmen der Schweiz sind Beispiele für die Dimensionen, in denen Müssig operiert. Dabei werden in Objekten wie diesen oftmals über 10000 m Geländer realisiert, die nicht spezialisierte Metallbaubetriebe nicht realisieren können. Aber auch anspruchsvolle, kleinere Objekte sind im Portfolio von Müssig zu finden. Renommierte Architekturbüros setzen gern auf die Expertise der beratungsstarken Firma. Projekte mit Herzog & de Meuron sowie anderen Topadressen der Architekturszene gehören genauso zum Portfolio wie junge Wilde, die die technischen Möglichkeiten von Müssig nutzen, um aussergewöhnliche Designs zu realisieren.
Moritz Müssig setzte ab 2010 vor allem auf den technischen Ausbau und die Prozessoptimierung. Dabei wird auf zukunftsorientierte Themen fokussiert, die die Branche und die Gesellschaft als Ganzes fordern. Die Müssig AG positioniert sich als Unternehmen, das Energiebewusstsein und Nachhaltigkeit ganz oben auf seiner Agenda platziert. Mit der Entwicklung und der Anwendung von Hohlprofilen im Geländerbau wurde bei Müssig bereits vor 10 Jahren ein wichtiger Schritt zur Einführung nachhaltiger Produkte im Markt gemacht, heute ist das Unternehmen Schweizer Marktführer in diesem Segment. Es war klar, dass man vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Sensibilisierung in Bezug auf Ökologie und Ökonomie mehr tun muss, als sich einen grünen Anstrich zu geben. Es ist zentral, sich glaubhaft den Anforderungen der Zukunft zu stellen und das zu optimieren, was den grössten Einfluss auf die Nachhaltigkeit hat: das Produkt.
Mit der Produktgruppe MLB, den Müssig-Leichtbaugeländern, wurde hierbei der entscheidende Durchbruch erzielt. Diese ressourcenschonende Alternative zum herkömmlichen Vollstahl-Geländer ermöglicht eine signifikante Reduktion der CO2-Emissionen im Rahmen von Herstellung, Transport und Montage. In einer aktuellen Studie der Schweizer Klimastiftung Myclimate wurde eine Verringerung des CO2-Ausstosses um 50 Prozent belegt. Und das gilt nur beim Vergleich von Vollstahl- und Hohlprofilprodukten gleichen Designs. Bei kreativen Umsetzungen, wie sie beim Projekt Three Point realisiert wurden, konnte sogar eine Materialersparnis von über 80 Prozent erreicht werden! Statt 660000 kg konnte in einer gemeinsamen Entwicklung mit den ausführenden Architekten eine Lösung erarbeitet werden, bei der mit lediglich 110000 kg ein MLB-Designgeländer verbaut wurde. Und dazu übertreffen MLB-Leichtbaugeländer nicht nur alle geltenden Baunormen, sie überzeugen auch ästhetisch. Denn da MLB-Hohlprofile durch die Müssig-Steckverbindung zusammengefügt werden, muss in der Regel nur noch minimal geschweisst werden. Aber nicht nur der geringere Produktionsaufwand spart Zeit und Geld, auch der Transportaufwand ist reduziert – sowohl beim Handling als auch im gewichtsbezogenen Transportvolumen.
Durch das geringere Gewicht sind die Belastungen für Werkstatt- und Montagepersonal reduziert, was für den Gesundheitsschutz, die Arbeitssicherheit sowie die langfristige Belastungsreduktion der Mitarbeitenden enorm wichtig ist. MLB-Produkte gibt es als Aluminium- und Stahlhohlprofil, als Lochblech und Architekturnetz oder als Spezialglas. Aktuell forscht die Entwicklungsabteilung bei Müssig auch an alternativen Materialkonzepten wie zum Beispiel MLB-Produkte aus Recycling-Kunststoff. Trotz höherer Komplexität in der Produktion sind MLB-Produkte dabei absolut wettbewerbsfähig, denn die Materialersparnis und Gewichtsreduktion sowie das damit einhergehende optimierte Handling ermöglichen eine attraktive Preisgestaltung. Durch die Verwendung von MLB-Produkten werden somit von der Produktion bis zur Montage Roh- und Betriebsstoffe eingespart sowie Mensch, Transportmittel und Infrastruktur weniger belastet. Müssig ist überzeugt: Leichtbau ist Zukunft. Um nachhaltigen Produkten zum Durchbruch zu verhelfen, braucht es eigentlich nur noch eines: Mut zur Verantwortung. Das bestätigen auch die Kunden von Müssig, die sich immer öfter für ein MLB-Produkt statt klassischer Vollstahlvarianten entscheiden. Viele tun dies aus wirtschaftlichen Überlegungen, die meisten Grossaufträge jedoch beinhalten heutzutage Compliance-Vorgaben, die eine Reduktion der CO2– Emissionen eines Bauprojekts vorschreiben. Da ist dann jedes Produkt höchst willkommen, das einen derartigen Beitrag leistet.
Müssig erfindet sich auch jetzt wieder neu und begegnet mit Innovation dem Markt. So hat man die vergangenen 150 Jahre bewältigt und die Firma zum unternehmerischen Erfolg geführt. Dieses Konzept ist auch die richtige Strategie zur Lösung zukünftiger Herausforderungen.
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