Holzbauten sind im Trend, nicht nur aus ökologischen Gründen. Architekten und Bauherren erkennen zunehmend die Vorteile der frühzeitigen Planung und Entwicklung eines Baus oder gar einer mehrfach umsetzbaren Baulösung zusammen mit dem Produzenten. Wir fragten bei Lukas Osterwalder, Bereichsleiter Modulbau des Ostschweizer Holzbauunternehmens Blumer Lehmann, nach, wie sich die Zusammenarbeit mit den Kunden in einem Holzbauprojekt gestaltet.
Welche Tendenzen stellen Sie aktuell im Bauwesen und bei der Nachfrage nach Modul- und klassischen Holzbauten fest?
LUKAS OSTERWALDER: Es herrscht eine rege Nachfrage nach Bauleistungen, insbesondere nach Holzbauten. Gleichzeitig stellen wir fest, dass nicht nur der Baumaterialbeschaffung vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt werden muss, sondern auch der Verfügbarkeit von Planungs- und Baukapazitäten beziehungsweise von Fachkräften. In der Folge entstehen neue Zusammenarbeitsformen und Fertigungsprozesse: Dazu gehören eine frühzeitige Planung oder gar die Entwicklung einer mehrfach umsetzbaren Baulösung mit einem hohen Vorfertigungsgrad im Werk.
Welche Vorteile sehen Sie in dieser frühzeitigen gemeinsamen Entwicklung eines Baus?
Je früher die Kontaktaufnahme erfolgt oder ein Bauprojekt gemeinsam geplant und entwickelt wird, desto grösser sind die Optimierungspotenziale und die Beschaffungssicherheit. Und desto besser kann ein Holzbau auf die Bedürfnisse des Kunden, aber auch auf die Fertigungsmöglichkeiten des Produzenten angepasst werden. Wir gehen oft einen Schritt weiter und entwickeln auf die Kunden zugeschnittene Bausysteme und Detaillösungen, die dann für unterschiedliche Nutzungen und Standorte adaptiert werden können. In der Folge ergeben sich partnerschaftliche Zusammenarbeitsmodelle und mehr Sicherheit für den Kunden bei der Kosten-, Schnittstellen- und Terminplanung.
Können Sie uns das in einem konkreten Bauprojekt aufzeigen?
Ein gutes Beispiel dafür sind die Modular-Z-Schulbauten, die wir seit mehr als 20 Jahren für die Stadt Zürich als Schulhausprovisorien weiterentwickeln und umsetzen. Ein anderes Beispiel: In Zusammenarbeit mit einem grossen Schweizer Bankenhaus entwickelten wir ein Standardmodell für ein Provisorium, das während der Umbauten bestehender Bankgebäude hochwertigen und sicheren Büro- und Schalterraum zur Verfügung stellt.
Wo sehen Sie mögliche weitere Anwendungen für systematisierte Bauten?
Wir sehen mit dieser Vorgehensweise noch viel Potenzial in der systematischen Planung von Schulen, Bürogebäuden, Hotels, Wohnbauten und auch bei Räumlichkeiten für die Pflege.
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