Aus der Ukraine erreichen uns täglich Nachrichten über Krieg, Leid und Zerstörung. Während die Kämpfe im Süden des Landes andauern, beginnen Ukrainer:innen bereits tatkräftig damit, den Wiederaufbau ihrer Nation in die Hand zu nehmen. Bereits jetzt haben schätzungsweise 2 Millionen Familien zerstörte und beschädigte Häuser gemeldet, und auch die vielen Soldaten, die mit posttraumatischen Belastungsstörungen aus dem Krieg zurückkehren werden, brauchen intakte und nachhaltige Häuser, um sich zu erholen. Überraschend ist dabei, dass ihnen hier etwas gelingt, was dem Rest Europas inmitten von Friedenszeiten immer noch nicht gelungen ist: ein wirklich nachhaltiger Neubeginn!
Der Ukrainer Sergiy Kovalenkov gründete vor sieben Jahren seine Hanf- Baufirma Hempire; mit seinem allgemeinnützigen Verein „HEMP UKRAINE RECOVER“ hat er bereits vor drei Jahren einen alten Bauernhof mit Hanf umgebaut. In Reaktion auf den Krieg in seinem Land ist es nun zu einem Flüchtlings und Waisenhaus geworden und wird hoffentlich bald auch Kriegsveteranen in der Westukraine aufnehmen können. Für seine grosse, grüne Vision veranstaltet er Workshops in der Nähe von Kiew, um der einheimischen Bevölkerung das Bauen mit Hempcrete beizubringen. Ein Baustoff, der aus drei verschiedenen, natürlich vorkommenden und nachwachsenden Rohstoffen besteht: den Hanfschäben, Kalk und einem ökologischen Bindemittel. Trotz anhaltendem Krieg werden alle Materialien lokal in der Ukraine produziert. Mit seinen Bemühungen ist Kovalenkov nicht alleine, denn auch Michael Marchuk unterstützt den grünen Wiederaufbau der Ukraine. Der in Deutschland lebende und arbeitende Ukrainer hat das Unternehmen Papacks mitbegründet, den weltweit grössten Hersteller für plastikfreie Verpackung.
Für die Umsetzung reiste die Fotojournalistin Maren Krings und die ukrainische Filmemacherin Hanna Trofimova gemeinsam per Auto durch die Ukraine, um die lokalen Bemühungen eines Wiederaufbaus mit Hempcrete zu filmen und zu fotografieren. Sie werden das gebaute Flüchtlings- und Waisenhaus besuchen und Einblick in das Leben der Bewohner zu geben und werden die Folgen des Krieges in Kyiv und Cherkasy dokumentieren.
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