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Teen von Beruf

Fotograf, Modedesigner, Influencer, Musiker etc. – der Allerweltskerl Paul Ripke ist nicht in eine Schublade einzuordnen. Nach Lust und Laune scheint der Deutsche seine unzähligen Ideen zu verwirklichen, die er jedoch immer mit bestmöglichem Einsatz und und einer ordentlichen Portion Courage umsetzt. Ganz nach dem Motto „Gestern ist Geschichte,
das Morgen ein Geheimnis, und heute ist das Leben“ lebt der vielseitig interessierte Familienvater seine Interessen aus. Vorbild für das Leben im Moment ist sein 6-jähriger Sohn, der jeden Morgen mit der vollen Überzeugung aufs Neue aufsteht, den besten Tag
seines Lebens erfahren zu dürfen.

Paul, deine Interessen scheinen von A bis Z zu reichen. Vom Modedesign bis hin zu Social Media findet man dich in diversen Branchen wieder. Wo liegen deine beruflichen Wurzeln bzw. Anfänge?
Ursprünglich habe ich Betriebswirtschaftslehre (BWL) mit Steuern im Hauptfach studiert. Angesichts meines spontanen Lifestyles ist dies für viele schwer zu glauben. Doch auch wenn mein jetziges Berufsleben einen krassen Kontrast zu meinem Studium darstellt, hat es mir dennoch wichtige Grundkenntnisse mitgegeben. Viele Freischaffende sind oftmals gut Künstler, und dabei leider schlechte Betriebswirte, sodass sie schnell den Überblick über ihre Finanzen verlieren. Dank meinem universitären Hintergrund war ich trotz diverser kreativer Höhenflüge immer im Wissen um die langweilige Schattenseite rund um Steuern, Zahlen etc. – auch wenn ich mich zwar nun nicht als Künstler, sondern vielmehr als Dienstleister verstehe.

Was spricht gegen die Berufsbezeichnung Künstler?
Einerseits habe ich Probleme damit, Kunst zu verstehen. Ich kann stundenlang vor Kunstobjekten, Gemälden, Skulpturen etc. stehen und bekomme einfach keinen Zugang zu deren Intentionen und tiefgründigen Aussagen. Lediglich bei der Musik tkomme ich auf die gleiche Wellenlänge. Andererseits steht in meiner Arbeit – vor allem damals als Fotograf – mehr die Dienstleistung als die Kunst im Fokus. Ich führe Aufträge aus, setze die Wünsche anderer um und versuche den geforderten Prämissen bestmöglich gerecht zu werden.

Bleiben wir kurz noch bei der Fotografie. Kunst zu schaffen und die perfekte Komposition aufs Bild zu bringen, hat bei dir demnach nicht die oberste Priorität. Was zeichnet ein gelungenes Fotomotiv dann für dich aus?
Die Fotografie stellt für mich ein gutes Instrument dar, um Emotionen zu vermitteln. Und genau dieser Inhalt zeichnet für mich ein perfektes Foto aus. Die Grenze von Erfolg und Misserfolg – insbesondere bei sportlichen Events – ist beispielsweise ein solches Momentum, das für mich eine Vielzahl und Intensität von Gefühlen transportiert. Dabei ist in gewisser Weise natürlich die Verbundenheit und die Identifikation mit dem Sujet oder der Person ein wesentlicher Faktor: Der Sieg bei der Fussball-Weltmeisterschaft 2014 war demnach für die Deutschen ein emotionaler Moment, der hingegen andere Nationen weniger auf der Gefühlsebene angesprochen hat. Den Faktor der emotionalen Verbundenheit muss man daher auch immer subjektiv bewerten. Somit kann und werde ich mich nie auf die Lauer nach dem perfekten Motiv legen – all diese emotionalen Momente sind nicht auf Wunsch abrufbar. Es ist die Energie in diesem einen Moment, die man versucht, bestmöglich festzuhalten. Angesichts von gefühlsgeladenen Bildern von (Miss-)Erfolgen wäre die Kriegsfotografie noch ein spannendes Thema für mich. In Absprache mit meiner Frau habe ich dieses Vorhaben – ebenso wie das Motorradfahren – auf meine schwarze Liste gesetzt. 

Wenn du schon von Emotionen redest – wofür brennt dein Herz momentan am meisten?
Im Moment nimmt mich die Musik, genau genommen die elektronische Musik mit mehr als 120 bpm, zum grössten Teil in Anspruch. Dabei habe ich hier absolut keine kommerziellen Absichten, mache sie daher nicht öffentlich und behalte diese Leidenschaft als Hobby ganz für mich. Vor drei Monaten hatte mich hingegen der Sport noch komplett im Griff, und ich habe mir eine Triathlon-Langdistanz zum Ziel genommen. Demnächst ist vielleicht das Kochen wieder ein sehr präsentes Thema – die Rolle als Gastgeber macht mir definitiv Spass! Mit jedem neuen Tag kann ein neues Abenteuer vor der Tür auf mich warten.

Woher ziehst du eigentlich die Inspiration für deine unzähligen kreativen Projekte?
Hier nehme ich mir meinen Sohn zum Vorbild – das kindliche Denken ist viel unvoreingenommener, mit einer grossen Portion Neugierde sowie Offenheit gespickt und dabei viel weniger mit Sorgen behaftet. So wacht er jeden Tag aufs Neue mit dem Gedanken auf, den besten Tag seines Lebens haben zu werden. Diese Unbeschwertheit versuche ich mir anzueignen und demnach auf mich und mein Gefühl zu hören. Was macht mir Spass? Worauf habe ich Lust? Was interessiert mich gerade? Nur wenn ein Projekt bei allen Fragen als Antwort zum Tragen kommt, kann ich 100% hinter dem Vorhaben stehen. Ebenso versuche ich das Hier und Jetzt zu priorisieren, mir gleichzeitig weniger Sorgen um die Zukunft zu machen und daraus die grosse Freiheit für mich zu schöpfen. Die Tatsachen, dass ich bis dato kein Eigentum habe oder mich noch nie mit einer geregelten Altersvorsorge auseinandergesetzt sowie mich nicht um vorausschauende Investitionen gekümmert habe, spiegeln diese Philosophie wider. Und stellen dabei einen krassen Gegensatz zu meinem Studium der Betriebswirtschaftslehre dar.

Du bezeichnest dich selbst als Berufsjugendlicher. Was kann man sich darunter vorstellen?
Ich glaube, mein Bezug zum Moment und somit weniger in der Vergangenheit oder in der Zukunft zu leben, beschreibt es ganz gut. Zudem greift diese Bezeichnung die Entscheidungsfreiheit der Jugend auf, der gefühlt die ganze Welt offen steht. Eine Chance die man im Erwachsenenalter durchaus auch noch hat, aber oftmals nicht mehr so wahrnimmt. Dabei macht doch erst die Mischung aus Leidenschaft, Spass, Neugierde und der richtigen Portion an Courage das (Berufs-)Leben spannend!

Du tobst dich nicht nur beruflich aus, sondern suchst auch regelmässig deine Grenzen im Sport. So hast du vor kurzem erst bei der Schällensch Krün eine selbst organisierte Triathlon-Langdistanz absolviert. Kommen da demnächst noch weitere ähnliche Projekte?
Vermutlich keine Triathlon-Langdistanz mehr – hier ist selbst mir der Spass einmal vergangen. (lacht) Mein Problem ist, dass ich sehr schlecht die goldene Mitte finde und Mittelmässigkeit mich nicht zufriedenstellt. Demnach zeichnen meist krasse Extreme meine Lebensphasen: Im Juni habe ich beispielsweise die sportliche Challenge „June to the Moon“ vorangetrieben und gewettet, dass mein Trainingspensum von keinem meiner Follower übertroffen wird. Neben den sportlichen Höhenflügen gibt es dann auch wieder ruhigere Phasen, in denen ich mich beispielsweise dann voll und ganz der kulinarischen Welt des Frittiertens hingebe. Um danach wieder einen anderen Weg einzuschlagen, verkünde ich ein neues Abenteuer gerne öffentlich – dann gibt es für mich kein Zurück, und es heisst Augen zu und durch. Eine Idee für die nächste Herausforderung habe ich bereits auch wieder im Kopf und plane eine Fahrradtour von der Golden Gate Bridge nach Santa Monica. Was danach kommt, weiss ich noch nicht.

Sport und Bewegung sind ein immer wiederkehrendes Thema bei dir. Welche Rolle spielen diese Themen in deinem Alltag?
Ich lebe in Newport Beach, wo der Sport mehr als ein Hobby oder der Ausgleich zur Arbeit ist. Hier sind Bewegung und (Alltags-)Aktivität wesentliche Bestandteile des Lifestyle und ein wichtiger Schnittpunkt im gesellschaftlichen Umgang. In dieser Sport-Stadt spielt sich das Leben fast ausschliesslich draussen ab und nimmt demnach auch Einfluss auf das gesamte Sozialleben. Anstelle des Feierabendbiers in der Kneipe trifft man sich in Newport Beach noch zur gemeinsamen Fahrradausfahrt, macht einen Abstecher in den Skatepark, lässt den Abend bei einem Beachvolleyballspiel ausklingen oder dreht noch eine gemeinsame Runde in den Laufschuhen.

Nichts zu machen, scheint bei dir auch im Alltag eher die Ausnahme zu sein. Würdest du dich als Macher bezeichnen?
Eher weniger. Ein richtiger Macher plant meiner Ansicht nach langfristig und arbeitet konsequent auf Ziele hin. Ich hingegen verbringe wenig Zeit mit der Planung und der Theorie – mache aber gerne einfach viel.

Würdest du dich dann als Multitasking-Talent bezeichnen?
Definitiv nicht. Weder habe ich für irgendetwas das grosse Talent, noch kann ich mich vielen Dingen gleichzeitig widmen. Daher arbeite ich meine vielen Projekte immer nacheinander ab: Hierfür definiere ich mir per Sanduhr Zeitfenster, um meine komplette Aufmerksamkeit und den vollen Fokus auf die aktuelle Aufgabe zu richten können. Denn selbst wenn vielen meine Arbeitsweise als „Mehr ist mehr“ erscheint, liegen mir trotz der Spontanität und der Vielfalt die mir bestmögliche Qualität und das höchstmögliche Engagement hinter meinen Ideen sehr am Herzen. Alles so gut, wie ich kann, und nichts so gut, wie ich muss.

Was ist dein Erfolgsgeheimnis?
„If you can make it good, make it often.“ Viele Standbeine und viele offene Türen ermöglichen einem immer mehrere Optionen.

Du bist viel unterwegs. Was bedeutet für dich das Heimkommen bzw. das Zuhause? Insbesondere als Person des öffentlichen Lebens.
Ein gutes Bett! Und natürlich meine Familie. Vor allem wenn ich bei Abendveranstaltungen eingeladen bin, dort spätabends noch einen Espresso trinke und zu viel gegessen habe oder einfach meinem gewohnten Tagesrhythmus nicht nachkommen kann, fällt mir dies besonders auf. Die Vorfreude auf meine gute, gewohnte Schlafumgebung und auch die Zweisamkeit ist dann sehr präsent.

Wie füllst du deine Batterien – neben gutem Schlaf – sonst noch auf?
Soziale Kontakte geben mir sehr viel Energie. Dabei muss es nicht unbedingt mein engster Freundeskreis sein. Beispielsweise bevorzuge ich es im Zug, mich mit meinen Mitreisenden zu unterhalten und mir ihre Geschichten anzuhören, statt mich mit Musik oder meinem Handy von meiner Umgebung abzuschotten. Dieser Austausch gibt mir nicht nur Energie und gute Gefühle, sondern gibt mir auch immer wieder Inspiration, neuen Input und gewährt mir unterschiedliche Blickwinkel. Dieses Interesse an und den Respekt für Mitmenschen habe ich aus meinem Elternhaus mitbekommen – Werte, um die ich überaus dankbar bin!

Mehr zu Paul Ripke finden Sie hier.

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