Wie Menschen mit Raum in Beziehung treten, wie sie ihn bewohnen, ihn sich aneignen und ihn gestalten steht Ila Bêka und Louise Lemoine seit 2008 im Fokus ihrer filmischen Arbeiten. Seit ihrem wegweisenden Debütfilm „Kohlhaas Houselife“ in 2008, der ein meisterhaftes Bauwerk anhand der täglichen Routine seiner Haushälterin porträtiert, haben die beiden diese Thematik Kameralinse weiterführend untersucht. Ähnlich gehen sie auch in ihrem umfangreichen – und fortlaufenden – Filmprojekt „Homo Urbanus“ fort, in welchem sie ein Bild der besonderen Spezies Stadtmensch abzeichen, indem sie das Alltagsleben in zehn Weltstädten von Seoul über Doha bis hin zu Venedig erkunden.
Im S AM lädt „Homo Urbanus“ zu einem Spaziergang ein, der im Rhythmus einer sich ständig wandelnden Stadtsymphonie durch verschiedene Raum-Zeit-Abfolgen führt. Derselben Idee spontaner Begegnungen folgend, die das Entstehen der Filme prägte, ist diese Ausstellung eine Aufforderung, die Stadt als unberechenbaren Organismus in ständiger Bewegung und Metamorphose zu erleben. Ein einzigartiger Rahmen, der eine lebendige Hommage an die grosse Bühne des öffentlichen Raums und dessen anonyme Protagonist:innen sein soll.
Bis zum 27.8.2023 im S AM Schweizerisches Architekturmuseum, Steinenberg 7, 4051 Basel