Beton – der meistbenutzte Baustoff der Welt, aber leider eine Konstante in der Klimadebatte. Die Forderung nach einem umweltfreundlichereren Zement verwundert daher kaum – eine Antwort liefern Forscher der Empa.
Aus unserem Bauwesen ist das genügsame, einfache Gemisch nicht mehr wegzudenken – aus den Diskussionen rund um Nachhaltigkeit am Bau auch nicht. Denn für eine Tonne Zement werden rund 700 kg Kohlendioxid in die Atmosphäre abgegeben – in etwa 7% der weltweiten CO2-Emissionen. Und bei der jährlich produzierten Menge von 12 km3, dem Fassungsvermögen des Vierwaldstättersees, ein Fakt, der mit Sicherheit nicht einfach bei Seite zu räumen ist.
Verstärkt arbeiten nun Empa-Forscher daran, alternative Zement- und Betonarten zu entwickeln, die bei ihrer Herstellung weniger Treibhausgase abgeben beziehungsweise sogar Kohlendioxid einbinden. Mittlerweile kann zwar durch Substitutionsverfahren bereits die Hälfte des Energieverbrauchs in den Brennöfen eingespart werden, jedoch ist das Potenzial hier schon beinahe ausgereizt. Vielmehr könnte die Energiebilanz durch neue Rohstoffe verbessert werden, die eine geringere Brenntemperatur benötigen. Ein vielversprechendes Produkt sehen die Forscher in CSA-Zement aus Calciumsulfoaluminat: Er benötigt eine um 200° C niedrigere Brenntemperatur und stösst pro Tonne Zement rund 200 kg weniger Kohlendioxid aus.
Einen weiterer Lösungsansatz bietet die Möglichkeit, Kohlendioxid im Beton zu binden und demnach einen CO2-negativen Baustoff herzustellen. Grundlage für diesen Öko-Beton soll ein Zement aus magnesiumhaltigen Olivin liefern. Ein Rohstoff, das normalerweise tief im Erdinneren zu finden ist, durch vulkanische Aktivität an die Erdoberfläche, etwa in Skandinavien, transportiert wird.
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