Vom Kiosk zum Satelliten, vom Schopf zum Büro, vom Einfamilien- zum Mehrfamilienhaus. Umbauen bedeutet umzudenken, zu hinterfragen, sich auf den Bestand einzulassen, Widerstände zu überwinden und Reibung auszuhalten, Imperfektion zu akzeptieren, zu reparieren, Toleranz zu üben und dabei robuste Konzepte zu erarbeiten. Und es braucht auch etwas Demut, den Mut zu dienen.
Bestehende Gebäude können aber gleichzeitig auch Wegweiser und Entwurfsgrundlage für Anpassungen sein. Orte werden verdichtet, Qualitäten gestärkt, Details überzeichnet und Vorhandenes in Szene gesetzt. Alte Gebäude sind eine Möglichkeit zur Inspiration, objets à réaction poétique. Sie schaffen Kontinuität und Identität, denn in der Verbindung aus Alt und Neu entsteht eine neue, dennoch vertraute Einheit. Doch wer entscheidet, was abgerissen wird und was nicht? Was wird erhalten und wovon trennen wir uns?
Die Ausstellung von Alma Maki ist ein neugieriger Blick auf die derzeitigen Abrissgebäude der Schweiz, eine fiktive Stadtlandschaft, die es so nicht mehr geben wird. Verlorenes Potenzial? Sinnvolles Tabula rasa für Neues? Nostalgie oder Notwendigkeit? In jedem Fall eine Ode an den Bestand! Und Alma schreibt Liebesbriefe. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 18.11 im Kunstraum Satellit am Guisanplatz in Thun.