Der im Juli 2022 gestartete internationale Architekturwettbewerb zur Museumserneuerung des Kunstmuseums Bern wurde in einem zweistufigen Verfahren mit vorgängiger Präqualifikation durchgeführt. Um die Teilnahme bewarben sich 148 Teams, 39 wurden von der breitabgestützten Fach- und Sachjury ausgewählt und 11 davon später eingeladen, ihren Projektvorschlag weiter zu bearbeiten.
Gewonnen hat das junge und innovative Büro Schmidlin Architekten (Zürich und Engadin), das u.a. für das Muzeum Susch (Graubünden) die Auszeichnung „Bau des Jahres 2019“ von Swiss Architects gewann. Das Siegerprojekt „Eiger“ sieht als Ersatz für den stark sanierungsbedürftigen Erweiterungsbau von 1984 einen freistehenden Neubau vor, der mit seiner zeitlosen Erscheinung für Beständigkeit steht; vor dem Gebäude ist ein attraktiver Museumsplatz geplant. Rund um einen Museumsplatz entsteht so ein überzeugendes Gebäudeensemble, das sich zur Hodlerstrasse und zum Aarehang öffnet. Das Kunstmuseum wird zum lebendigen, mit dem öffentlichen Raum verbundenen Ort des Austauschs und der Begegnung.
Mit drei Teams folgte eine Bereinigungsstufe. Das Siegerprojekt ermöglicht durch neue Raumqualitäten Ausstellungen, die bisher im Kunstmuseum nicht realisierbar waren. Zudem nimmt die Ausstellungsfläche moderat um ca. 500 m2 zu. Auch die Kunstvermittlung erhält grosszügige neue Räume mit eigenem Zugang zur neu geschaffenen Aareterstrasse. Nichtkommerzielle Aufenthaltszonen und ein moderner, multifunktional nutzbarer Veranstaltungsraum machen das Museum zum inklusiven, öffentlichen Ort der Begegnung und des Austauschs. Dank deutlicher Optimierung und Vereinfachung der Kunst- und Warenlogistik wird der Betrieb markant effizienter und die Betriebskosten bleiben trotz grösserer Ausstellungsfläche stabil.
Vom 23. August bis 24. November 2024 zeigt das Kunstmuseum Bern das Siegerprojekt und alle 39 Wettbewerbsprojekte.