Mit Arata Isozaki wurde ein weitererwichtiger Vertreter der japanischen Architektur mit dem Pritzker Prize ausgezeichnet. Der wandlungsfähige Entwerfer ist Teil der Generation, die das Land nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut hat.
Japan ist gut vertreten in der Liste der Laureaten desPritzker Prize: nach Kanzo Tange (1987), Fumihiko Maki (1993), Tadao Ando (1995), SANAA (2010), Toyo Ito (2013) und Shigeru Ban (2014) ist er nun der achte Preisträger aus Japan – mit SANAA wurden zwei Personen geehrt: Kazuyo Seijima und Ryue Nishizawa. Damit zieht der Inselstaat bezüglich der Anzahl Auszeichnungen mit dem bisherigen Spitzenreiter USA gleich. Arata Isozaki gehört mit Jahrgang 1931 zur Generation von Fumihiko Maki (1928), die zwischen Kenzo Tange (1913) sowie Tadao Ando (1941) und Toyo Ito (1941) angesiedelt ist.
Sein Geburtsjahr spielte im Leben von Isozaki eine bedeutende Rolle, denn seine erste Erfahrung mit Architektur war deren Abwesenheit. Als Jugendlicher hat er den Abwurf der Atombomben über Hiroshima und Nagasaki erlebt. Dies sollte seine Haltung zu Architektur prägen. „So, my first experience of architecture was the void of architecture, and I began to consider how people might rebuild their homes and cities”, wie ihn die Auslober des Pritzker Prize zitieren.
Aus der Erfahrung dieser Unbeständigkeit resultierteauch eine formale Wandelbarkeit in seinem Werk: Während er zu Beginn den Brutalisten und Metabolisten zugerechnet werden konnte, entwickelte er in späteren Phasen seiner Arbeit eine Nähe zur Postmoderne und in jüngster Zeit eine Hinwendung zu technischen Entwürfen, die mit einer klaren Geometrie einhergehen. Mit dieser Bandbreite hat er zur Entwicklung der Architektur in Japan beigetragen und mit der grossen geografischen Verbreitung seines Werks die Baukultur international geprägt. (ms)