
Jetzt schlägts 13 – hier wohl eher 11. Denn das Verhältnis der Stadt Solothurn zu dieser Zahl ist ein ganz besonderes, das sich sowohl in den Bauten als auch dem Brauchtum der Kantonshauptstadt zeigt. So gehören 11 Kirchen und Kapellen, genauso viele Brunnen und Türme oder auch 11 Zünfte, die Solothurner Uhr mit ihrem 11-Uhr-Ziffernblatt sowie das bekannte Öufi-Bier zum Image der wohl schönsten Barock-Stadt der Schweiz. Doch nebst dieser vermeintlich heiligen Schnapszahl ist Solothurn ein Potpourri verschiedenster Epochen, das die Zeit wahrlich vor- und zurückschrauben lässt.
Demnach finden sich in kleinstem Radius und unmittelbarer Gehdistanz die ehemalige Galerie des Schweizer Architekten Fritz Haller oder auch die moderne Kantonsschule in Sichtbeton von Hans Bracher aus den 1940ern wieder, die eingebettet in eine Vielzahl ländlich wirkender Stadthäuser sind. Kontrast dazu bietet das massive Baseltor samt Schanzengraben, der den historischen Stadtkern eingrenzt und ebenso das prägnante Tor zur Altstadt darstellt.
Gleichzeitig bildet die teils erhaltene alte Stadtmauer das hüllende Elemente, das die Bauten aus den verschiedenen Epochen im Inneren zu einem spannenden Ensemble vereint: von der St.-Ursen-Kirche, der neu ausgestalteten Gastromeile entlang der Aare bis zum zweitältesten Gasthaus der Schweiz, La Couronne, das historischen Charme, Baukultur und moderne Ansprüche der Gäste gekonnt in Einklang bringt.