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Wohnen im Bliesgau

Der lange, eingeschossige Baukörper steht parallel zur Strasse und grenzt den öffentlichen Raum vom privaten Aussenbereich im Süden ab. Die Betonkonstruktion mit ihren parallelen Schotten schreibt die Logik des darauf ruhenden Holzbaus in die Landschaft ein. Innen wie aussen folgt das Haus von Roman Morschett der Bewegung der Topographie und stärkt dadurch den Bezug des Innenraums zum Garten.

Im Norden reihen sich sämtliche andienende Räume auf und schaffen so einen Puffer zur Strasse. Die Zimmer und Gemeinschaftsbereiche sind nach Süden orientiert und geben den Blick über die alten Dächer des Dorfes in die Kulturlandschaft des Bliesgaus frei. Der rational organisierte Grundriss gewinnt durch die vorgelagerte Laube im Süden an räumlicher Vielfalt. Sitzbänke, die zwischen den Stützen spannen, erweitern den Innenraum nach aussen.

Der offene Dachraum ist im ganzen Haus erlebbar. Partielle Holzbalkendecken erweitern die Kinderzimmer um eine Spiel- und Schlafebene. Im Osten befindet sich das Arbeitszimmer, das mit seinem grossen runden Fenster besonders ausgezeichnet wird. Die räumliche Konfiguration des Gemeinschaftsbereiches schafft unterschiedliche Abstufungen von Intimität, was zusätzlich durch den Niveausprung zwischen Küche und Wohnzimmer verstärkt wird. Der Wohnbereich legt sich um die grosse überdachte Terrasse, die so zum kommunikativen Drehpunkt des Familienlebens wird. Von hier sind es nur wenige Schritte bis zur alten Obstwiese, die sich wie selbstverständlich mit dem Haus zu verzahnen scheint.

Der hochgedämmte Holzständerbau ruht auf einer elastisch gebetteten Bodenplatte. Schotten aus Stahlbeton im Süden dienen als Auflager für die Laube. Die sichtbar belassene Holzkonstruktion spart durch den Verzicht auf zusätzliche Verkleidungen einerseits Kosten und Ressourcen, erinnert durch ihre einfache Fügung andererseits an den Ausdruck landwirtschaftlicher Zweckbauten. Das Haus ist mit einer sägerauen Lärchenschalung eingekleidet, die mit silikatischer Vergrauungslasur behandelt ist. Auch die Fenster, der Parkettboden und die Holzterrasse sind aus Lärche gefertigt. Die graue Eterniteindeckung des grossen Daches ist das mineralische Pendent zum Betonsockel des Gebäudes.

Der Dachüberstand im Süden verhindert eine zu starke Aufheizung im Sommer. Bei tiefstehender Sonne in den Wintermonaten ermöglicht die grosszügige Verglasung spürbare solare Gewinne. Die Nordfassade hingegen ist geprägt durch ihren minimalen Öffnungsanteil.
Beheizt wird das Haus durch eine Wärmepumpe, deren Strombedarf durch die Photovoltaikanlage in Kombination mit einem Batteriespeicher gedeckt wird. Falls das System bei sehr niedrigen Temperaturen ineffizient wird, kann zusätzlich mit einem Kaminofen geheizt werden.

© Rory Gardiner

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