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Willkomen im Marabu!

Das Kulturzentrum Marabu befindet sich in einem geschichtsträchtigen Gebäude im Ortszentrum von Gelterkinden. Ab 1822 wurde das Haus von der Gemeinde als Schulhaus, Gemeindeverwaltung, Polizeiposten, Gesundheitszentrum und als Lehrerwohnung genutzt. und 1955 letztlich verkauft. Der Käufer, Emil Stäheli, baute im Innenhof ein Kino, das er bis 1986 betrieb und dessen Name in einem Wettbewerb eruiert wurde. Diesen gewann der Kunstmaler Albert Zehntner, der den Vogel im Kino gleich auch noch verewigte. Seit 1994 organisiert der Verein Kultur Marabu im ehemaligen Kino Marabu ein attraktives Kulturprogramm: Vor der Renovation wurden jährlich rund 150 Veranstaltungen organisiert; dies in den Sparten Kino, Konzert, Comedy, Lesung und Disco.

Doch die Zeit hinterliess ihre Spuren, sodass die Notwendigkeit einer Sanierung im Raum stand – für deren Umsetzung musste jedoch eine der Aufgabe angepasste Organisationsform gefunden werden. Die Gründung einer Stiftung anerbot dafür eine realistische Lösung, welche das Sanierungsprojekt umsetzen und später die Kulturräume dem Verein vermieten sollte. Mit Fachleuten und gut vernetzten Personen stellte der Verein hierfür eine Arbeitsgruppe zusammen, welche die Planung und Finanzierung an die Hand nahm.

Im nächsten Schritt wurden August 2015 drei Architekturbüros vom Verein Marabu zur Teilnahme an einem Studienauftrag eingeladen und letztlich das Konzept von lehnertomaselliarchitekten zur Weiterbearbeitung ausgewählt. Dieses lässt das im Hinterhof versteckt liegende Kinogebäude, mit dem neuen Foyer von der Schulgasse aus erlebbar werden, wodurch das Marabu an Präsenz gewinnt und zugleich die Wahrnehmung im Dorf gestärkt wird.

Ausgangslange bildete das Vorderhaus, welches 1822 als Schule gebaut wurde, sowie das Kino auf dem ehemaligen Schulhof im Hinterhof, das Ende der 1950er-Jahre dazu kam. Noch heute sorgt die unverwechselbare Kinoarchitektur des jüngeren Baukörpers für den Charme und trägt damit zur Beliebtheit des Kulturzentrums bei. Doch nicht nur emotionalen Werte des Baus, sondern auch denkmalpflegerische Aspekte zum Erhalt eines der letzten Zeitzeugen mit dem besonderen Charme waren ausschlaggebend: Das Gebäude ist kommunal schützenswert und war praktisch unverändert im originalen Zustand zu erhalten. Alle Eingriffe erforderten demnach eine präzise Auslotung der Eingriffstiefe und erfolgten unter maximaler Rücksichtnahme und dem Ziel, die Architektur der 1950er-Jahre zu erhalten. Alles in allem besondere Herausforderungen, die der Umbau zu lösen hatte. Unter anderem wurde der bestehende Gewölbekeller funktional in das neue Raumkonzept integriert.

Dabei konnten selbst die Schnittstellen zwischen den Bauten aus verschiedenen Epochen bewältigt werden. Der Umbau erforderte ebenso die Erneuerung der gesamten Dachkonstruktion über dem Kinosaal – bei gleichzeitigem Erhalt der schützenswerten Innendecke – als auch die Modernisierung sämtlicher haustechnische Installationen. Die energetische Sanierung erfolgte, ohne die schützenswerte Bausubstanz angreifen zu müssen. Unter der Beachtung aktueller Normen integrierten die Architekten ebenso notwendige Brandschutz- und akustische Massnahmen subtil in die Architektur. Zugleich konnten die Fluchtwege unter Berücksichtigung der nachbarschaftlichen Verhältnisse durch den Innenhof sichergestellt werden.

©Marc Eggimann

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