Was haben traditionelle Bauernscheunen des ehemaligen Priorats Saint Apollinaire und das neue Clubhaus der lokalen Golfanlage gemeinsam? Die formale Sprache.
Denn DeA architectes aus Mulhouse liessen sich bei den Neubauten für den Golfplatz Saint Apollinaire von der Architektur der traditionellen Landwirtschaftsgebäude inspirieren. Zudem nutzten sie die Bestandsbauten für Spieler und Besucher um.
Während noch vor zweihundert Jahren Gläubige zur Domaine Saint Apollinaire im elsässischen Sundgau, unweit von Basel pilgerten, erfreuen sich seit dem Sommer 2020 Golfer sowie die Öffentlichkeit am neu gestalteten Anwesen. Neben mehreren Landwirtschaftsgebäuden finden auf dem knapp 100 Hektar Grundstück ein neu gebautes Clubhaus sowie weitere, kleinere Nebengebäude Platz. Für das grösste Bauvolumen zogen DeA architectes traditionelle Bauernscheunen als Inspirationsquelle heran und brachten die Neubauten mit den historischen Bestandsgebäuden in einer dorfähnlichen Struktur in Einklang.
Strukturierung
Über die Baumallee wird das zweistöckige Clubhaus auf dem Golfplatz erschlossen, das sich geschickt in die Hanglage integriert. Auf dem höheren Eingangsniveau, auf dem sich die öffentlichen Bereiche wie das Foyer und das Restaurant befinden, schützt das über beide Längsfassaden auskragende Dach die grosszügigen Terrassen. Im Geschoss darunter, das einseitig im Hang eingegraben ist, orientieren sich die Einrichtungen für die Golfer wie Schliessfächer, Umkleide- und Stauräume zum Golfplatz hin. Auf diesem befinden sich weitere kleinere Neubauten, deren einfache Holzkonstruktionen die ländliche Architektursprache aufgreifen, wie Unterstände für den Übungsplatz sowie kleinere Hütten zur Lagerung für Unterhaltsgeräte. Die sehr geräumigen Landwirtschaftsbauten mit den ausladenden Dächern boten sich ideal für die Umnutzung zu Hallen für Golfwagen, Carts und Maschinen an.
Gemeinsamkeiten
Die Fassaden der Neubauten wurden einheitlich in Vollschwarz lasiertem Tannenholz ausgeführt, während die Umbauten weiterhin in ihrem Kleid aus verputztem Mauerwerk oder sichtbarem Fachwerk erscheinen. Dabei haben alle Gebäude eins gemeinsam – ihre grossflächigen Satteldächer passen sich in die idyllische Hügellandschaft, zwischen den Golfrasen und Weiden ein.
Türen auf
Die Anlage Saint Apollinaire ist auch für Passanten öffentlich zugänglich – eher ungewöhnlich für einen Golfplatz. Diese Tatsache erforderte ein zusätzliches Sicherheitskonzept für den 18-Loch Golfplatz, das die Firma Rossknecht Golfplan GmbH aus Lindau ebenso wie die Landschaftsarchitektur plante und umsetzte. Der Bauherr und Besitzer von Golf Saint Apollinaire, Daniel Weber, beruft sich hierfür auf seine Erfahrungen mit zwei weiteren Golfplätzen in der Schweiz – in Sempach und Kyburg –, die als öffentlich zugängliche Gelände funktionieren.