Neu und dennoch alt zeigt sich das neue Headquarter der Faculty of Humanities, Charles University von Kuba & Pilař architekti in Prag. So wurden bei diesem Umbauprojekt die äussere Form sowie die Proportionen des ursprünglichen Kantinengebäudes aus den 1980er Jahren beibehalten und das Augenmerk auf die Schaffung eines grosszügigen zentralen Saals gelegt.
Neues Leben
Die ursprünglichen Mensa- und Wohnheimgebäude des Architekten Karel Prager sind nur noch die Relikte eines unvollendeten Universitätscampus am Ufer der Moldau. Die Mensa aus den 1980er-Jahren wurde selbst nie in vollem Umfang wie vorgesehen genutzt, präsentiert sich architektonisch jedoch von einer unbestreitbaren Qualität: Gebaut wurde das Gebäude in einer anspruchsvollen Hebeplattenbauweise mit einer tiefen zentralen Platzanordnung errichtet wurde – zur Zeit seiner Errichtung topmodern. Um den neuen Bedürfnissen der geisteswissenschaftlichen Fakultät nun gerecht zu werden, war eine radikale Veränderung erforderlich.
Gut verteilt
So wurde das Herzstück und das soziale Zentrum der Fakultät, die dreistöckige Halle geschaffen, die alle Stockwerke des Gebäudes räumlich miteinander verbindet. Der erhöht gelegene Eingang ermöglicht durch zwei unterschiedlich geformte einläufige Treppenhäuser eine einfache Verbindung aller Geschosse. Entlang des Hallenrandes gewähren auskragende Galerien den Zugang zu Seminarräumen und Lehrerbüros sowie zu den zwei Aufzügen mit Fluchttreppenhäusern. Die unterste Ebene der Halle beherbergt dabei grosse gemeinsame Hörsäle, das Auditorium, die Fakultätsbibliothek und das Dekanat.
Klares Design
Im Inneren prägt vorwiegend Sichtbeton in Kombination mit einem feinen Metalldeckengewebe, schwarzem Estrich und weissen Holzelementen und -möbeln die Raumwirkung, wobei mit flexibel platzierten Sitzmöbeln in Orange Farbakzente geschaffen werden.
Smart umhüllt
Von aussen kleidet eine Structural-Glazing-Fassade die ehemalige Kantine ein und wirkt zudem als wirksamer Schallschutz gegen den Lärm der sechsspurigen Umgehungsstrasse in unmittelbarer Nähe des Gebäudes. Gleichzeitig ermöglicht die zweischalige Fassade eine natürliche Belüftung und gewährleistet den Sonnenschutz des Innenraums. Die abgerundeten Glasecken stellen dabei eine Verbindung zur ursprünglichen Architektur her.
Mehr Informationen zu dem Projekt und dem Büro finden Sie hier.
© David Korsa