In der Nähe von Prag, mit einer schönen Aussicht auf die Brdy-Hügel, liegt das Einfamilienhaus von Kaa-Studio, das mit viel Feingefühl in den bestehenden alten Garten eingefügt wurde. Unter dem Fokus auf natürlichen Materialien, vorausschauender Planung sowie auf Wirtschaftlich- und Nachhaltigkeit entstand das neue Heim für die vierköpfige Familie.
Aufgabe
Ein Haus für eine vierköpfige Familie zu entwerfen, war die Aufgabe dieses Projekts. Wir wollten, dass sich das Haus sanft zwischen die umliegenden Häuser der ursprünglichen Bebauung und die Bäume des alten Gartens einfügt. Dass die Aussicht sowie die natürlichen Ressourcen berücksichtigt werden und das Haus in Bezug auf Wärme und Wirtschaftlichkeit auf natürliche Weise gut funktioniert – ohne die heutigen künstlichen „Passivstandards“, so Kaa-Studio. Da die Eltern täglich in einem künstlichen Grossraumbüro arbeiten, hatten sie ein grundlegendes Bedürfnis nach natürlichen Materialien und Intimität. Der Kinderbereich sollte leicht von den anderen Bereichen abtrennbar sein, vorausschauend für die Zeit, wenn die Kinder erwachsen sind. Grosses Augenmerk wurde zudem auf die Wirtschaftlichkeit des Hauses und den Betrieb des Hauses gelegt, wobei sowohl die Sonneneinstrahlung als auch die nächtliche Lichtverschmutzung durch das Haus berücksichtigt wurden. Für ganzjährige Sitzgelegenheiten und zum Trocknen von Obst und Kräutern benötigt wurde zusätzlich noch ein überdachter Aussenbereich gewünscht.
Verortet
Platziert wurde das Haus so hoch wie möglich auf dem Grundstück, um eine bestmögliche Aussicht zu garantieren und gleichzeitig die Privatsphäre der Nachbarn zu wahren – und den alten Baumbestand zu berücksichtigen. Daher wurde der Ersatzneubau ungefähr in der Mitte des Grundstücks realisiert, wodurch gleichzeitig zwei Gärten angelegt werden konnten – ein südlicher sonniger Obstgarten und ein nördlicher schattiger Hain. Der Zugang zum Haus erfolgt über einen gewundenen Weg, der von der Hauptstrasse aus führt. Die Garage wurde im unteren Teil platziert, so dass die Aussicht vom Wohnbereich nicht verdeckt wird. Hinter dem Haus befindet sich ein Gartenhaus mit Sauna, das an einen Teil der ursprünglichen Hütte angebaut ist.
Verteilt
Mit ihrem Konzept wollten die Planer den maximal zulässigen Platz für den Bau des Hauses auf dem Grundstück garantieren und die Hauptfunktionen des Hauses für einen leichten Zugang im Erdgeschoss (Gemeinschafts- und Elternteil) sowie einen kleineren Kinderteil im Obergeschoss konzentrieren. Der Grundriss des Erdgeschosses ist in einen südlichen sozialen und einen nördlichen privaten Teil unterteilt. Der südliche Teil besteht aus fünf Segmenten, von denen eines die Eingangshalle ist. Entlang der gesamten Südwand befindet sich eine zurückgesetzte Veranda, die den Raum zwischen Innen- und Aussenbereich bildet. Auf dem Holzfussboden befinden sich zwei Kinderzimmer in den Ecken mit einer gemeinsamen zentralen Halle und Zugang zum Dachgarten. Die schönsten Aussichten. Das Haupt-Erdgeschoss des Hauses besteht aus massivem Material aus Keramikblöcken (ohne Aussenisolierung) und Trennwänden und wird von einer Betondecke bedeckt (sicheres Gefühl). Das Dach über dem Erdgeschoss ist wie ein Garten, eine Schmetterlingswiese, gestaltet. Auf dem Dach befindet sich ein leichter Holzschuppen als Aufenthaltsort für Jugendliche. Zudem haben die Architekten die Hauptmasse des Hauses so weit wie möglich zwischen der östlichen und der westlichen Grundgrenze gestreckt: So wurde eine möglichst lange Südfassade geschaffen, die das Haus in der Heizperiode durch die Sonne erwärmt und aufheizt. Die Sommersonne hingegen wird durch die zurückgesetzte Glasfassade (Veranda) natürlich beschattet.