Erweitert und saniert

Die im Hang gestaffelte Schulanlage in Sonnenberg in Adliswil wurde von Oxid Architektur programmatisch sowie energetisch überarbeitet: Neue Bereiche für Gruppenräume, Mittagstisch oder auch den Kindergarten erweitern den Bau ebenso wie der 3-geschossigen Kopfbau in Holzbauweise beim Sporttrakt. Dank dem geschickten Umgang mit dem Bestand und dem Neubau in Holzbauweise werden Graue Energie und CO2-Emissionen deutlich minimiert. 

Mehrere Niveaus
Wie der 1969 von den Architekten Müller und Nietlispach erstellte Bestand wird auch das Volumen der Erweiterung behutsam in die Hanglage und das gesamte Ensemble eingefügt sowie horizontal und vertikal gestaffelt. Dadurch wird die bestehende Raumabfolge der Pausenplätze erhalten. Dank dieser Staffelung, der Splittleveltypologie und der Auslagerung des Multifunktionssaals ins ehemalige Schwimmbad wird die bestehende Höhenentwicklung, Körnung und Morphologie des Schulensembles bewahrt. Durch das Weglassen eines „Flügels“ im Erdgeschoss entsteht zum Pausenplatz ein gedeckter Aussenraum. 

Altes Vorbild
Die Erweiterung orientiert sich auch im Innenraum am Bestand: Um einen zentralen, mineralisch gehaltenen Innenraum sind die mit Holztäferung gefütterten Klassenzimmer angeordnet. Der Kern, mit identitätsstiftenden Kontrastfarben geplättelt, dient als Erschliessungs-, Begegnungs- und Garderobenraum. Dank der Splittleveltypologie entsteht ein fliessender Raum, ein Raumkontinuum vom Eingangs- bis zum Dachgeschoss. Jeder Splittlevel kommuniziert mit zwei „halben“ Nachbargeschossen, welche den Raum im Schnitt grösser erscheinen lassen. 

Klare Gliederung
Im betonierten mittigen Kern sind die Treppen und der Lift angeordnet. Beidseitig neben der Vertikalerschliessung bringen zwei „Lichtkanonen“ zenitales Licht bis ins Eingangsgeschoss. Gleichzeitig erlauben diese eine effiziente Nachtauskühlung. Jedem Klassenzimmer ist ein Gruppenraum zugeordnet. Diese Einheiten sind über grosse rote Panoramafenster auf den jeweiligen Längsseiten zusammengebunden und optimal belichtet. Die Sichtbetonfassade des Bestandes mit Bretterschalung wird in den betonierten Sockelbereichen des Neubaus weitergezogen. Der steinerne Sockel „verzahnt“ sich mit dem daraufstehenden vorfabrizierten Holzelementbau, welcher wiederum mit einer hinterlüfteten, silbrig vorbewitterten Bretterschalung verkleidet wird. Das „Negativ“ der Betonschalung wird als hölzerne Bretterschalung als „Positiv“ eingesetzt. 

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