An der Vulkanstrasse in Zürich Altstetten haben Fischer Architekten AG für die J. H. Keller AG Automobile eine umfangreiche und anspruchsvolle Gebäudehüllensanierung vorgenommen. Das Ziel war zum einen die Senkung des Energieverbrauchs, zum andern die Erneuerung und Erweiterung der bestehenden Infrastrukturen zur eigenen Solarstromerzeugung.
Das Gebiet um den Bahnhof Altstetten hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Mehrere prominente Neubauten, die hauptsächlich Dienstleistungen beherbergen, ersetzten die einstigen Industriebetriebe.
In diesem Umfeld galt es aus architektonischer Sicht, die beiden Gewerbebauten aus den 1950er-Jahren neu in die Nachbarschaft einzugliedern und gleichzeitig ihren Charakter zu wahren. Das Ensemble besteht aus einem Hochbau an der Strasse und einer dahinterliegenden Halle. Der augenfälligste Eingriff betrifft das Dach der Halle, welches als Foliendach mit einer neuen Unterkonstruktion ausgebildet wurde. Indem sich das Dach an den Fassaden des zweiten Obergeschosses fortsetzt, verleiht es dem Hallenbau einen eigenen, spezifischen Charakter. Dachflächenfenster versorgen den darunterliegenden Raum, der als Autolager dient, neu mit zenitalem Tageslicht. Auf dem Foliendach wurden Fotovoltaikmodule installiert.
Die bestehenden Fassaden und die Fenster, zumeist aus farblos eloxiertem Aluminium, wurden in gleicher Weise ersetzt. Auch auf dem Dach des Hochbaus sowie in den Brüstungsbändern seiner Südfassade dienen PV-Paneele der Stromgewinnung. Das vormalige Attikageschoss des Hochbaus wurde durch ein neues sechstes Obergeschoss als Leichtbaukonstruktion in Holz und Stahl ersetzt.
Es beherbergt eine Wohnung und Büroflächen, die von dreieinhalb Meter hohen Räumen, grossen Fensterflächen und einer überdeckten Terrasse entlang der ganzen Südfassade profitieren. Mit seiner Überhöhe und der fast durchgängigen Verglasung bildet das Geschoss einen leichten, transparent gestalteten Abschluss des Gebäudekörpers.
Die Überdachung der Werkstattzufahrt, die im Zuge der Neubauerstellung auf der Nachbarparzelle entfernt worden war, wurde in ihren Dimensionen sowie in funktionaler und formaler Hinsicht auf das Minimum reduziert wiederhergestellt. Als einfache feuerverzinkte Stahlkonstruktion, eingedeckt mit transparenten VSG-Elementen, überspannt sie den Bereich der Zufahrt zum Hallenbau und die Durchfahrt zur Rampe.Was ursprünglich als einfache energetische Sanierung in Angriff genommen worden war, entwickelte sich im Laufe der Projektierung zu einem anspruchsvollen Umbau. Indem sich die Bauherrschaft auf diesen Prozess einliess, werden die Gebäude heute nicht nur ökologisch, sondern auch architektonisch den veränderten Bedingungen und Anforderungen gerecht.
Text: Regula Sigg/Fischer Architekten
© Fischer Architekten AG
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