Das städtisch anmutende Wohnhaus wurde 1886 von wohlhabend zurückgekehrten Auswanderern aus dem Bleniotal erbaut. Heute noch sticht die Casa Grande mit ihrer schlichten Eleganz und Grösse im sonst ländlichen Umfeld hervor. Im stattlichen Baudenkmal können nun bis zu sechs Personen die geschichtsträchtige Baukultur des „Valle di Blenio” erleben.
Idyllisch an einem Sonnenhang oberhalb der Ortschaft Corzoneso im Bleniotal liegt der Weiler Cumiasca: Er besteht aus drei stattlichen Häusern, die sich um einen Dorfkern, den Nucleo, gruppieren, einer kleinen Kirche sowie einigen verstreut liegende Einzelbauten. Das Mittelstück des Dorfzentrums bildet dabei die Casa Grande mit ihrem südseitig gelegenem französischem Vorgarten.
Stillvoll
Erbaut wurde die Casa Grande wurde 1886 von aus London zurückgekehrten, wohlhabenden Emigranten und ist dabei ein eindrückliches Beispiel einer städtisch anmutenden Architektur, die sich am lombardischen Baustil orientiert. So sticht es mit den drei weiteren Grosshäusern im sonst sehr ländlichen Umfeld stark heraus. Charakteristisch für das Haus ist dessen absolute Symmetrie, die repräsentativen Wand- und Deckenmalereien aus Bordüren und Blumengirlanden sowie der schwere, traditionell verwendete Granit.
Achtsam
1981 wurde dann das villenähnliche Wohnhaus von einem bekannten Schweizer Architekten und Galeristen erworben, sanft umgebaut und renoviert. Mit der Absicht, die Ursprünglichkeit des Hauses möglichst vollumfänglich zu belassen und beizubehalten – auf grössere strukturelle Eingriffe ist somit verzichtet worden. Die alten Holzböden wurden abgeschliffen, die Kamine renoviert, die Wand- und Deckenmalereien durch vorsichtiges Abwaschen aufgefrischt und wo nötig durch Fachleute restauriert. Die ursprünglichen Fenster mussten aus thermischen Gründen ersetzt werden. Abgerundet wird das Gesamtbild von der Einrichtung aus den 80er-Jahren.
Aufgeteilt
Das alte, repräsentative Eingangsportal zeugt vom formalen Schönheitssinn der Erbauer. Das Entrée und das Treppenhaus teilen den Baukörper in zwei gleiche Teile. Auch in den Grundrissen findet sich die Symmetrie wieder: die harmonische Raumproportionen entstehen durch die quadratischen und rechteckigen Zimmer. In der rechten Gebäudehälfte des Erdgeschosses befindet sich die Küche mit einem alten Cheminée, während auf der linken Seite eine Garderobe, eine Bibliothek und Cheminée zu finden sind. Im ersten Stock liegt ein grosses Schlafzimmer mit einer sehr schönen Deckenmalerei sowie ein neues Bad. Im zweiten Stock wurde der zentrale Gang mit einem kleinen architektonischen Eingriff in das Wohnzimmer einverleibt. Es entstand aus zwei separaten Räumen und wird von zwei weiteren Schlafzimmern flankiert.
Erscheinungsbild
Die Hauptfassade der Casa Grande richtet sich nach Süden in den kleinen Nucleo von Cumiasca. Hinter dem Haus liegen drei Geländeterrassen mit mehreren Sitzplätzen sowie einer grossen Pergola. Die rückseitige Landschaft wird dabei vom Treppenhaus und Wohnküche über je eine kleine Brücke erschlossen. Grosszügige Grünflächen säumen den Bau: Auf der einen Seite hat das Haus einen wunderschönen kleinen französischen Garten und auf den anderen Seiten einen parkähnlichen, mit schönem Baumbestand ausgestatteten Umschwung, der auf der nördlichen Seite durch einen Bach natürlich begrenzt wird.
Das Casa Grande befindet sich in Privateigentum und wird über die Stiftung Ferien im Baudenkmal vermietet.