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Die Neue Propstei

Die Neue Propstei ist ein historisches Gebäude aus dem Jahr 1877, das im neugotischen Stil erbaut wurde und direkt neben dem Veitsdom im Herzen der Prager Burg liegt. Ursprünglich als Wohnsitz des Propstes gedacht, wurde das Gebäude in den frühen 1950er-Jahren beschlagnahmt und steht seitdem weitgehend leer. Während der kommunistischen Ära wurden der Innenhof und die dazugehörigen Nebengebäude vollständig zerstört, und das Hauptgebäude wurde als Kaserne für Bauarbeiter genutzt. Im Jahr 2016 wurde die Neue Propstei im Rahmen des Restitutionsgesetzes an die Kirche zurückgegeben.

© Tomáš Slavík

Im Mittelpunkt des Wiederaufbaukonzepts von Studio Acht steht die Wiedereröffnung des Innenhofs für die Öffentlichkeit. Er bietet einen einzigartigen Blick auf den unteren Hirschgraben, denn kein anderer Hof an der nördlichen Burgmauer ist öffentlich zugänglich. Im Innenhof wurden an den Stellen der ehemaligen Nebengebäude im Rahmen des Umbaus zudem zwei neue Anbauten errichtet. Der eine dient als Café, der andere ist eine vielseitige Gewerbeeinheit. Zusätzlich befindet sich eine weitere Gewerbeeinheit im Inneren des rekonstruierten Gebäudes.
Die Erweiterungsbauten zeichnen sich durch eine strenge, aber dennoch filigrane Gestaltung aus, die durch gläserne Fassadenöffnungen gekennzeichnet ist. Der westliche Anbau ist offener und vertikaler gestaltet und für gastronomische Dienstleistungen vorgesehen. Der östliche Anbau ist kompakter und geschlossener und eignet sich für eine universelle Nutzung vom Einzelhandel bis hin zu Büroflächen. Trotz ihrer Ähnlichkeit in Bezug auf Gestaltung und Öffnungen behält jeder Anbau seine eigene Identität. Der nördliche Rand des Innenhofs wurde mit einem Aussichtspunkt und einem aus Granit und Bronze gefertigten Springbrunnen aufgewertet. Künftig soll der Innenhof zudem für Veranstaltungen im Freien wie Theateraufführungen oder Firmenversammlungen genutzt werden.

Der Wiederaufbau des Hauptgebäudes wurde als Restaurierung mit geringfügigen Änderungen durchgeführt, um die Offenheit zu verbessern und die Überreste der Kaserne zu entfernen. Das architektonische Ziel bestand in erster Linie in der Erhaltung des historischen Gebäudes und der Restaurierung der Innen- und Aussenbereiche. Die Fassade wurde sorgfältig restauriert, um ihr Aussehen vom Ende des 19. Jahrhunderts wiederherzustellen. Die Innenräume wurden teilweise in ihren historischen Zustand zurückversetzt und gleichzeitig nach modernen Standards renoviert, so dass eine harmonische Mischung aus zeitgenössischen und ursprünglichen Elementen entstand. Das Ergebnis ist eine harmonische Mischung aus zeitgenössischen und ursprünglichen Elementen, die sich insbesondere im Haupttreppenhaus zeigt, das durch eine zierliche Hohlkreislampe ergänzt wird, die mit der strengen Geometrie der bemalten Holzdecke harmoniert.
Das Renovierungskonzept zeichnet sich durch die Verwendung langlebiger und zeitloser Materialien und eine Symbiose aus ursprünglicher und zeitgenössischer Farbgebung aus. An historischen Türen und Fenstern wurden gekörnte Oberflächen aufwändig restauriert, Fliesen in entsprechenden Formaten und Mustern verlegt, Holz- und Parkettböden aufgearbeitet oder rekonstruiert. Neue Konstruktionen, wie z. B. Glastrennwände, wurden in einer zeitgemässen und zurückhaltenden Materialqualität gestaltet, um eine zeitlose Lösung zu gewährleisten.

Das Gebäude erfüllt nun wieder seinen ursprünglichen Zweck als Verwaltungszentrum für kirchliche Einrichtungen, insbesondere für das Metropolitankapitel von St. Vitus.

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