Eine neue Braustube im Hafen: Für die temporäre Nutzung und „für die Demontage ausgelegt” ist das neue Braunstein Taphouse von ADEPT in Koege (DK).
Die mehr als 15.000 jährlichen Besucher der nahe gelegenen Braunstein Mikrobrauerei wird die neue Braustube im Hafen der dänischen Stadt Koege empfangen und zudem Aktivitäten für die örtliche Gemeinde anbieten. Somit hat das Architekturbüro ADEPT aus Kopenhagen dem zur Demontage vorgesehenen Gebäude neuen Glanz verliehen.
Das Braunstein Taphouse steht auf einem Abschnitt des städtischen Hafenkais, einem potenziellen Teil der Klimaanpassungsstrategie der Stadt. Um sich an diese eventuelle vorübergehende Nutzungsdauer anzupassen, ist das Besucherzentrum „für die Demontage ausgelegt”. Wenn das Gebäude auf Dauer nicht bleiben kann wird Recycling zu einer realistischen Option – daher kann das gesamte Gebäude entweder an einem anderen Standort wieder aufgebaut oder Materialien im Rahmen anderer Projekte wiederverwendet werden.
Das Besucherzentrum von ADEPT besteht aus wenigen und nachhaltigen Materialien, die so weit wie möglich nicht vermischt wurden. Dadurch wurde das Abfallvolumen der Konstruktion im Vergleich zu ähnlichen Konstruktionen erheblich reduziert. Das Gebäude basiert auf einfachen Fertigungstechniken und wurde nur mit mechanischen Verbindungen fertiggestellt. Alle primären Wandflächen sind ohne Farbe oder Fugenmasse errichtet und die Holzböden wurden mit Abfallprodukten des nahe gelegenen Bodenbelagsherstellers Junckers verbaut. Die grossen Dachflächen bestehen aus Polycarbonat mit Klickverbindung und die Holzfassade wurde aus CO2-neutralen Accoya hergestellt. Die Braustube ist mit Strom aus eigenen Sonnenkollektoren teilweise energieautark und reduziert dank einer natürlichen Belüftung den Bedarf an mechanischer Belüftung.
Das Taphouse befindet sich an der Schnittstelle zwischen Stadt und Hafen, unterstreicht die Verbindung zwischen Wasser und Stadt und fungiert gleichzeitig als Tor zum Hafen. Im Erdgeschoss befinden sich ein Café sowie ein Restaurant, während die Räume im Obergeschoss für Aktivitäten der lokalen Gemeinschaft und privaten Veranstaltungen genutzt werden können. Die historischen Gebäude und die raue industrielle Atmosphäre am Hafen inspirierten die Architektur und die städtischen Räume um diesen herum. Das Ergebnis ist eine klar gestaltete Architektur, die die Identität des Hafens in einem lokal verankerten Projekt unterstreicht, sich dabei einfügt aber auch für sich selbst steht.