©Gustav Willeit
Auf 1.100 m im Süden des Südtiroler Unterlandes, geprägt ebenso durch das benachbarte italienischsprachige Fleimstal sowie durch das deutschsprachige Unterland, liegt die kleine Ortschaft Truden im Naturpark mit seiner frugalen, von verputzten Lochfassaden und Einfachheit geprägten Bautradition. Hier, entlang des Sägeweges, entstand in den letzten Jahrzehnten eine relativ dichtbebaute Einfamilienhaussiedlung, inmitten welcher das „Haus am Sägeweg“ auf einem bereits bestehenden Garagenunterbau errichtet wurde.
Klare Linien
Bedingt durch die baulichen Gegebenheiten, wurden die Räumlichkeiten des Einfamilienhauses auf zwei Stockwerke verteilt und durch einen eingeschossigen Zubau westseitig an die Terrasse des Nebengebäudes angeschlossen. Mit der Pfarrkirche im Rücken, bildet es eine zeitgemässe Interpretation der dörflich geprägten Architektursprache von Truden, welche die Qualität des Alltäglichen und der Bautradition aufnimmt und in einer reduzierten Form widerspiegelt. Die Aufnahme von wesentlichen Baumerkmalen des Ortes erschafft so einen präsenten und trotzdem zurückhaltenden Baukörper: Eine klare Lochfassade in Massivbauweise, geprägt allein vom händisch, glatt aufgetragenem Marmorino Putz mit typischen Porphyr Zuschlägen, sowie akzentuierte, rotbraune, gestockte Betonelemente und Fenster aus Weisstanne, schaffen im Zusammenspiel mit der typischen Dacheindeckung aus Mönch-Nonne-Ziegel ein apartes, zeitgemässes Gesamtbild. Die angedeutete Geschossteilung sowie ein westseitiger Gebäudeeinschnitt strukturieren die Fassade und betonen die Klarheit des Entwurfes. Durch die rechtwinklige Anordnung von Haupthaus und Zubau sowie der verbindenden Überdachung und den Rücksprung wird eine angedeutete Innenhofsituation geschaffen, welche nutzbaren und geschützten Aussenraum erzeugt.
Innen wie Aussen
Im Inneren wird die Klarheit des Entwurfes in Form und Material fortgesetzt: Sämtliche Holzelemente, wie Möbel, Türen, Fenster Holzböden sind aus Weisstanne gefertigt, alle Metallelemente, Türgriffe und Armaturen aus Bronze, Steinelemente wie etwa die Küchenplatte bestehen aus rotbraunem Porphyr. Raumprägend sind hierbei tiefliegende, in Weisstanne ausgekleidete Türleibungen, ebenso wie bündig zum Putz ausgeführte Fensterleibungen und eine satteldachförmige Gestaltung der Decken im Bereich der Schlafzimmer. Ein Kochblock aus Bronze und rötliche Wandoberflächen nehmen genauso wie die typische, in die Wand geschobene Ofenbank einen zentralen Stellenwert in den Wohnräumlichkeiten ein.
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